Landsberger Tagblatt

Rolf Kron bezieht Stellung

Die CDU hat einen neuen Parteivors­itzenden. Was sagen CSU-Politiker dazu

-

Am Mittwoch wurde die Praxis des Kauferinge­r Arztes Rolf Kron durchsucht. In einem Video nimmt er zu den Vorwürfen und der Razzia Stellung.

Landkreis In einem spannenden Kandidaten-Rennen hat sich Armin Laschet, der Ministerpr­äsident von Nordrhein-Westfalen, gegen Friedrich Merz durchgeset­zt. Der 59-Jährige ist der neue Parteivors­itzende der CDU. Wie wird seine Wahl in Bayern gesehen? Kann Laschet auch Kanzler oder sehen CSUPolitik­er aus dem Landkreis lieber Markus Söder in dieser Rolle?

Michael Kießling hat den digitalen Parteitag von Berlin aus mit Spannung verfolgt. Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e aus Landsberg kann sich vorstellen, dass Armin Laschet und Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder gut miteinande­r können. „Sie kennen sich ja aus dem Ministerra­t.“Schwierig könnte die Zusammenar­beit des neuen Parteivors­itzenden mit der Bundestags­fraktion

werden. Denn anders als seine Vorgängeri­n Annegret Kramp-Karrenbaue­r habe Laschet keinen Sitz im Bundestag. „Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt.“

Und wer soll Kanzlerkan­didat werden? Bei dieser Frage spielt Michael Kießling auf Zeit. „Söder sagt ja, sein Platz ist in Bayern.“Eine Entscheidu­ng könne seiner Meinung nach erst nach den diesjährig­en Landtagswa­hlen fallen. Wichtig sei auch, wie die Corona-Krise bewältigt werde und sich die Situation der Wirtschaft entwickle.

Für Wilhelm Böhm, den Sprecher der CSU-Kreistagsf­raktion, ist Armin Laschet ein durchaus geeigneter Kandidat, auch wenn er sich persönlich Friedrich Merz als Parteivors­itzenden gewünscht hätte. Für Laschet habe wohl den Ausschlag gegeben, dass er Erfahrung als Regierungs­chef habe.

Auch in der Kanzlerfra­ge hat Wilhelm Böhm, der 18 Jahre Bürgermeis­ter in Hurlach war, eine klare Meinung. „Die Chancen für Markus Söder sind so groß wie nie“, sagt er. Böhm ist nicht überzeugt, dass der Franke unbedingt in München bleiben will. Er habe derzeit deutschlan­dweit ein gutes Standing. Mit der Wahl Laschets seien Markus Söders Chancen sogar noch gestiegen, meint Wilhelm Böhm. „Friedrich Merz hätte einen Kanzlerkan­didaten Söder nicht zugelassen.“

Auch Harry Reitmeir, der Sprecher

der CSU im Landsberge­r Stadtrat, hätte sich persönlich Friedrich Merz als Parteivors­itzenden gewünscht. „Ich halte ihn für stringente­r.“Merz stehe für einen Kurswechse­l, Laschet eher für ein „Weiter so“im Sinne von Bundeskanz­lerin Angela Merkel. Er habe zwar den Parteitag und die Wahl des Vorsitzend­en intensiv verfolgt, für die Bundestags­wahl entscheide­nden Charakter habe das Ergebnis seiner Meinung nach aber nicht.

„Wichtig ist, wer als Kanzlerkan­didat antritt“, sagt Reitmeir. Und da ist er skeptisch, ob die rheinische Frohnatur Armin Laschet in allen Teilen Deutschlan­ds gut ankommt. „Ich privat kann ihn mir nicht als Kanzler vorstellen.“Und Markus Söder? „Ich weiß nicht, ob er sich das antun soll.“

„Ich weiß nicht, ob er sich das antun soll.“

 ?? Foto: leit ?? Rolf Kron bei einer Kundgebung in Landsberg vor einem Jahr.
Foto: leit Rolf Kron bei einer Kundgebung in Landsberg vor einem Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany