Igling schafft Platz für die Tagespflege
Im Pfarrhof in Unterigling wird bereits gearbeitet. Welche Veränderungen dort geplant sind
Igling Der Ostteil des Unteriglinger Pfarrhofs, in dem sich seit zweieinhalb Jahren der „Ambulante Pflegedienst Kauth GmbH“befindet, wird unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes saniert und brandschutztechnisch den heutigen Vorschriften angepasst. Die entsprechenden Umbaupläne sind von den zuständigen Behörden des Landratsamts Landsberg inzwischen genehmigt worden.
Die dafür notwendigen Arbeiten waren ausgeschrieben, der Gemeinderat Igling konnte bereits die meisten Aufträge vergeben. Die Kosten für Sanierung und Umbau belaufen sich nach grober Schätzung auf rund 360000 Euro. Wie Bürgermeister Günter Först in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilen konnte, kann mit einer Förderung der Maßnahme in Höhe von bis zu 225000 Euro gerechnet werden.
Ein erster, bei der Bayerischen Landesanstalt für Pflege, gestellter Förderantrag war laut Först abgelehnt worden. Die Behörde hatte jedoch im vergangenen Oktober erneut Unterlagen angefordert. Die jetzt zugesagten Mittel kommen aus dem neu aufgelegten Investitionsprogramm „PflegesoNahFöR“der Landesanstalt.
Voraussetzung für die Auszahlung sei, so der Bürgermeister, dass zeitnah abgerechnet wird. Der Beginn der Bauarbeiten war deshalb auf den 11. Januar terminiert. Und es werde bereits gewerkelt, wie Natalie Kauth, Geschäftsführerin und Pflegedienstleiterin des Dienstleistungsunternehmens, berichtet.
Die 34-Jährige war nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin an den Heimerer Schulen in verschiedenen Einrichtungen tätig, zuletzt als Pflegedienstleitung in einem Seniorenheim. Danach wagte Natalie Kauth den Schritt in die Selbstständigkeit. Im Juli 2017 startete sie als damals jüngste Geschäftsführerin mit einem ambulanten Pflegedienst – zunächst in einem Zimmer bei den Eltern.
Die Nachfrage sei so schnell gewachsen, dass sich die Altenpflegerin auf die Suche nach mehr Platz machte. „Im August 2018 sind wir in die jetzigen Räume umgezogen.“Der Pflegedienst nutzt den Teil im ehemaligen Unteriglinger Pfarrhof, in dem die VG-Verwaltung untergebracht war. Im zweiten Stock ist das Archiv eingelagert.
Wie Bürgermeister Günter Först berichtete, würde nach dem Ende der Bauarbeiten auch das Gemeindearchiv dort einziehen. Das Erdgeschoss ist laut Kauth barrierefrei, die anderen beiden Ebenen sind es nicht. Im ersten Stock befinden sich die Büros des Pflegedienstes. Nach dem Ende der Sanierungs- und Umbauarbeiten stehen bis zu 20 Tagespflegeplätze zur Verfügung.
Der Unteriglinger Pfarrhof ist Eigentum der Pfarrpfründestiftung
Sankt Johannes Baptist. Die der Unteriglinger Straße zugewandte Osthälfte des Gebäudes war im Jahr 2011 im Erbbaurecht an die Verwaltungsgemeinschaft Igling vergeben worden. Zu Beginn des Jahres 2018 zog die VG in das fertiggestellte neue Gebäude an der Donnersbergstraße. Die Gemeinde Igling hatte da bereits Interesse an der Übernahme des Erbbaurechts bekundet.
Diese hatte die Bischöfliche Finanzkammer Augsburg grundsätzlich in Aussicht gestellt – unter der Vorgabe, dass der Gebäudeteil einer sinnvollen, der Öffentlichkeit dienenden Nutzung zugeführt wird. Anfang 2020 konnte nach Klärung aller relevanten Punkte ein notariell abgesicherter Erbbaurechtsvertrag zwischen der Gemeinde Igling und der Bischöflichen Finanzkammer beziehungsweise Pfarrer Johannes Huber als Vertreter der Pfründestiftung geschlossen werden.
An der pfarrlichen Nutzung des Westteils soll sich laut Pressestelle des Bistums Augsburg nichts ändern. Es gebe Überlegungen der örtlichen Pfarrei, diesen nach heutigen Gesichtspunkten und Vorschriften zu sanieren. Dazu gehört beispielsweise die Installation einer Außentreppe, die als zweiter baulicher Fluchtweg notwendig sei. Die Pläne über die Ausgestaltung der Maßnahme sind nach offizieller Auskunft jedoch noch in der Diskussion.