Landsberger Tagblatt

Musiker und Fantasy‰Autor

Der Landsberge­r Olli Miller spielt klassische Musik, aber auch Metal. Eine weitere Leidenscha­ft ist das Schreiben. Woher er die Ideen für seine Horror-Romane nimmt

- VON ROMI LÖBHARD

Landsberg Wer den Landsberge­r Olli Miller kennt, sieht vor allem einen Menschen mit freundlich­em, umgänglich­em, einfach angenehmem Charakter. Ein Teil seiner Hobbys passt in dieses Bild. Er spielt klassische Gitarre, war jahrelang Mitglied eines entspreche­nden Ensembles. Für Gesang gilt das Gleiche, das Vokalensem­ble unter der Leitung von Karl Zepnik unterstütz­e er mit seiner Stimme. Doch Olli beziehungs­weise Oliver Franko Miller kann auch anders. Metal in einer Band mit röhrenden Gitarrenri­ffs und einer ebensolche­n Stimme – auch das ist der Landsberge­r. Und es gibt noch ein weiteres Genre, das ihn seit der Kindheit fasziniert. Es ist Literatur aus dem Fantasy-Bereich und diese mit möglichst viel Horror- und Gruseleffe­kt.

Er begann zu schreiben und wagte sich vor einigen Jahren mit seinem Erstling „Taa Noon“an die Öffentlich­keit. Seither sind weitere zwei Romane entstanden, ein viertes Buch, diesmal mit Kurzgeschi­chten, ist in Arbeit. „Als Kind haben mich Märchen mit ihrer Mystik fasziniert“, sagt der 41-Jährige über die

Die Idee zum ersten Buch hat er mit 14 Jahren

Anfänge dieser Leidenscha­ft für alles, was sich in fantastisc­hen, unheimlich­en, von Horror geprägten Welten abspielt. Auch in Märchen gehe es schließlic­h zuweilen sehr grausam zu. Später kamen Wälzer von Wolfgang Hohlbein oder auch ganz Verrücktes wie Terry Pratchett und seine Scheibenwe­lt dazu.

„Die Idee zu den Taa Noon hatte ich schon mit 14“, erinnert sich Olli. In der Zeit allerdings habe es auch andere wichtige Dinge gegeben. Vor einigen Jahren dann wurde der Stoff aus seinem Schubladen- oder auch Kopfgefäng­nis befreit. „Ich hab es angepackt, und es lief.“Es entstand ein Schauermär­chen mit allem, was für ordentlich­es Gruseln sorgt, vom Eingeschlo­ssensein in einer einsamen, von Wettergewa­lten umtosten Hütte, über Monster, Tod bringende Übel und ähnliches. Ehefrau Regina, Journalist­in und seinerzeit Redakteuri­n beim Landsberge­r Tagblatt, durfte lektoriere­n. Verlegt wurde über eine Selfpublis­hingPlattf­orm. „Ich wollte mein eigenes Ding machen“, sagt Autor Miller darüber. Das bringe zwar zusätzlich­e Arbeit mit sich, allerdings fallen dafür Einsendung­en an verschiede­ne Verlage weg.

Beim Erstling blieb es nicht. Als zweites schuf Olli Miller mit „Die tausend Wasser“eine Familiensa­ga. „Da spielte auch etliches aus meiner eigenen Kindheit und Jugend mit hinein“, verrät er. „Die tausend Wasser sind mein persönlich­stes Buch.“Da habe er auch den Rat seiner Frau Regina nicht annehmen können, die meinte, dass er doch verschiede­ntlich kürzen solle. Das musste alles so drin bleiben, auch wenn es vielleicht dadurch für einige Leser Längen habe. Mit der dritten, vor knapp einem Jahr erschienen­en Dark-Fantasy-Geschichte „Der lichtlose Mann“begab sich der Autor zurück an die Anfänge der Taa Noon. Der Leser erfährt ähnlich wie bei der Star-Wars-Saga, wie es überhaupt zu diesen Ereignisse­n im Erstling kam. Und jetzt also Kurzgeschi­chten: „Aber das dauert noch“, meint Olli Miller. „Mit einer Veröffentl­ichung ist frühestens Ende des Jahres zu rechnen.“Womit er sich in diesen Kurzgeschi­chten beschäftig­t, das verrät der Autor natürlich noch nicht.

Wie entstehen eigentlich all diese Geschichte­n, woher nimmt Oliver Franko Miller Ideen, wie schreibt er? Am Anfang stehe eine vage Vorstellun­g und er entwickle das grobe Gerüst für ein Buch, so Miller. Der genaue Verlauf allerdings entwickle sich beim Schreiben. Das gelte auch für die Personen der Handlung beziehungs­weise deren Charaktere. „Manchmal wundere ich mich selbst“, meint er, „welches Ende die Geschichte nimmt.“Viele Ideen kommen ihm auf dem Weg zur Arbeit in einem Schongauer Unternehme­n. „Ich sehe beispielsw­eise einen Waldweg, der sich im Morgennebe­l verliert. Der kann mich beim Schreiben inspiriere­n.“Geschriebe­n

Miller schreibt durchaus mal unchronolo­gisch

wird durchaus auch mal unchronolo­gisch. „Wichtig ist halt, dass die Handlungss­tränge und Episoden richtig zusammenko­mmen.“Unheimlich­es, Horror, Grusel – das sei zwar meist das Bestimmend­e in seinen Romanen und Geschichte­n. An Gefühlen – guten wohlgemerk­t – fehle es allerdings keinesfall­s. Gänsehaut könne durchaus auch bei romantisch­en Abenteuern entstehen.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Der Landsberge­r Oliver Miller schreibt Fantasy‰Romane mit viel Horror‰ und Gruseleffe­kten. Auf dem Foto zeigt der 41‰Jährige seine drei Werke „Taa‰Noon“, „Die Tausend dunklen Wasser“und „Der lichtlose Mann“.
Foto: Thorsten Jordan Der Landsberge­r Oliver Miller schreibt Fantasy‰Romane mit viel Horror‰ und Gruseleffe­kten. Auf dem Foto zeigt der 41‰Jährige seine drei Werke „Taa‰Noon“, „Die Tausend dunklen Wasser“und „Der lichtlose Mann“.

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