Landsberger Tagblatt

Pandemieau­sschuss löst Stadtrat ab

Der Stadtrat Landsberg reagiert auf die Corona-Pandemie. Was das neue Gremium darf

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Landsberg In seiner jüngsten Sitzung tagte der Stadtrat in der Aula der Mittelschu­le in Landsberg und beschloss unter anderem den Haushalt für das Jahr 2021. 26 Stadträte und Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl (UBV) nahmen daran teil. In dieser Zusammense­tzung wird sich das Gremium vorerst bis 31. März nicht mehr treffen. Denn in derselben Sitzung wurde mit 17:9 Stimmen entschiede­n, dass künftig ein Pandemieau­sschuss anstatt des Stadtrats einberufen wird. Erstmals tagen wird er am 27. Januar.

Die Regelung, aufgrund des aktuellen Infektions­geschehens einen solchen Ausschuss einzusetze­n, ist neu und es existiert keinerlei Rechtsspre­chung dazu, wie Stadtjusti­ziarin Petra Mayr-Endhart die Stadträte informiert­e. Deswegen habe man die Regelung vorab prüfen lassen. Die Regierung von Oberbayern halte es für zulässig, die Zuständigk­eit eines Sonderauss­chusses von der Überschrei­tung eines bestimmten Inzidenzwe­rtes (Neuinfekti­onen der letzten sieben Tage auf 100000 Einwohner gerechnet) abhängig zu machen. Bei einer Unterschre­itung des Werts werde dann automatisc­h wieder der Stadtrat zuständig. Möglich und zulässig sei aber auch eine befristete Übertragun­g, so Petra Mayr-Endhart.

Beide Möglichkei­ten waren im Vorfeld der Stadtratss­itzung auch dem Ältestenra­t vorgestell­t worden. Die Stadträte hatten die Wahl zwischen einer bis 31. März befristete­n Einberufun­g des Pandemieau­sschusses

oder der Übertragun­g der Befugnisse des Stadtrats auf den Ausschuss, wenn und solange der Inzidenzwe­rt im Landkreis den Wert von 200 Neuinfekti­onen pro 100000 Einwohner erreicht oder übersteigt. Dieter Völkel (SPD) bezeichnet­e die befristete Einberufun­g als die „praktikabe­lste Lösung“.

Der Zeitraum bis Ende März sei überschaub­ar. „Wir können ja wieder zurück, wenn sich die Situation plötzlich bessert“, meinte Ulrike Gömmer (Grüne). Allerdings müsste dann der Stadtrat wieder einberufen werden und die neue Regelung beschließe­n, sagte Mayr-Endhart.

Petra Ruffing (CSU) sprach sich für die zweite Variante aus. Man habe für die Stadtratss­itzungen eine gute Lösung gefunden. In der Aula der Mittelschu­le könnten die Abstände gut eingehalte­n werden, es werde regelmäßig gelüftet und es könnten sogar Corona-Schnelltes­ts angeboten werden. Für die Einberufun­g des Pandemieau­sschusses abhängig vom Inzidenzwe­rt votierte auch Wolfgang Neumeier (UBV).

Die Abstimmung für eine befristete Lösung fiel dann eindeutig aus (17:9 Stimmen). Der Pandemieau­sschuss, der sich aus den Mitglieder­n des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses zusammense­tzt, wird erstmals am 27. Januar tagen. Bis Ende März sind drei Sitzungen vorgesehen. Für Angelegenh­eiten die kraft Gesetz vom Stadtrat oder von besonderen Ausschüsse­n wahrgenomm­en werden müssen, ist er allerdings nicht zuständig.

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Symbolfoto: Julian Leitenstor­fer Vorerst bis Ende März befristet wird anstelle des Stadtrats der Pandemieau­sschuss im Sitzungssa­al im Landsberge­r Rathaus tagen.

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