Zu groß für die Seiboldstraße
Ein geplanter Wohnkomplex in Riederau wird abgelehnt
Dießen/Riederau Ein Mehrfamilienhaus mit vier Einheiten, zwei Einfamilienhäuser und eine Tiefgarage: Das soll laut einer Bauvoranfrage auf dem Grundstück eines Wohnund Geschäftshauskomplexes an der Seiboldstraße in Riederau gebaut werden. Der Bauausschuss des Dießener Gemeinderats lehnt dies jedoch ab. Einstimmig wurde das gemeindliche Einvernehmen versagt.
Rund 1300 Quadratmeter ist das Grundstück an der ehemaligen Geschäftsstraße des Dießener Ortsteils groß. Dort stehen bislang ein Wohn- und Geschäftshaus mit Walmdach und daneben ein eingeschossiges Ladengebäude. Die Liegenschaft wurde verkauft, die vorhandenen Gebäude sollen abgebrochen und durch ein Mehrfamilienhaus und zwei Einfamilienhäuser ersetzt werden. Einhergehen würde dies mit einer baulichen Verdichtung. Sind bislang 216 Quadratmeter überbaut, würden es laut Bauvoranfrage in der Zukunft 337 Quadratmeter sein.
Doch das soll nach dem Willen der Gemeinde nicht Realität werden. Das geplante Mehrfamilienhaus mit einer Grundfläche von 186 Quadratmetern übersteige die Größenordnungen in der Umgebung. Vor Kurzem sei auch ein Bauantrag für das westliche Nachbargrundstück abgelehnt worden, der eine ähnliche überbaute Grundfläche vorsah. Der geplante Neubau wäre am First zwar 63 Zentimeter niedriger als das bestehende Gebäude, aber insgesamt würde das gewünschte Mehrfamilienhaus mit drei Stockwerken (das oberste als zurückgesetztes Staffelgeschoss) „sehr hoch in Erscheinung“treten.
Bei den Einfamilienhäusern beanstandet die Gemeinde die geplanten Abgrabungen, um Wohnraum im Untergeschoss zu schaffen. Solche
Geländeveränderungen würden von der Gemeinde grundsätzlich abgelehnt. Der Einschätzung der Verwaltung schloss sich der Bauausschuss einstimmig an.
Das Walmdach-Haus und das benachbarte Gebäude waren Teil einer kleinen früheren Geschäftsstraße in Riederau, die von einer Metzgerei am oberen Ende bis zur Bäckerei unten reichte. Zuletzt gab es in dem Komplex, der abgebrochen werden soll, einen Blumenladen, einen Friseur und einen Hundefriseur.
● Gartenstraße Im zweiten Anlauf hat ein Bauantrag aus der Gartenstraße in Riederau die Zustimmung des Bauausschusses gefunden. Dort soll auf einem Außenbereichsgrundstück ein Haus mit einer überbauten Grundfläche von 74 Quadratmetern abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Im Juni hatte dazu eine Planung mit einer neuen Grundfläche von 166 Quadratmetern vorgelegen. Das wären zu viel gewesen, so Gemeinde und Landratsamt, nur eine geringfügige Erweiterung wäre zulässig. Die Neuplanung sieht jetzt 91 Quadratmeter Grundfläche vor.
Abgrabungen sind prinzipiell nicht erwünscht