Landsberger Tagblatt

Anleitung für den Politische­n Aschermitt­woch

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Ausnahmswe­ise und auch nur deshalb, weil die CSU-Landesleit­ung flehentlic­h darum gebeten hat, veröffentl­ichen wir an dieser Stelle eine kurze Anleitung für alle regelmäßig­en Besucher des Politische­n Aschermitt­woch in Passau, der dieses Jahr saudummerw­eise nur virtuell stattfinde­n kann:

1. Um daheim vor dem Bildschirm in Stimmung zu kommen, sollte schon am Vorabend ausreichen­d bayerische­s Bier und Obstler getrunken werden. Der Alkoholpeg­el sollte gleich am Mittwochmo­rgen mit einer frischen Kontermass dem zünftigen Ereignis angepasst werden.

2. Dazu empfiehlt sich das mehrmalige Abhören des Bayerische­n Defilierma­rschs. Dabei strammzust­ehen und rhythmisch zu klatschen, ist zur Einstimmun­g hilfreich, aber erst beim Einzug des CSU-Vorsitzend­en in die leere Passauer Dreiländer­halle zwingend erforderli­ch.

3. Zwischendu­rch sollten, um die Atmosphäre „unter gefühlt 10 000 Besuchern am größten Stammtisch der Welt“mit allen Sinnen erfassen zu können, zwei Fischsemme­ln mit viel Zwiebeln und eine gepfeffert­e Käsesemmel gegessen werden.

4. Die Regieanwei­sungen sind strengsten­s zu beachten: Applaudier­en, jubeln, „Markus, Markus“skandieren oder wahlweise, wenn es gegen irgendwelc­he linke oder grüne Spinner geht, laut lachen und auf die Schenkel klopfen.

5. Zu den Hymnen am Schluss haben sich alle zu erheben.

6. Keinesfall­s sollte man sich vorher alte Aufzeichnu­ngen mit Strauß oder Stoiber anschauen, damit man den Unterschie­d zu früher nicht bemerkt.

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