Landsberger Tagblatt

Wofür Kaufering heuer Geld ausgibt

Das LT gibt einen Überblick über die anstehende­n Großprojek­te. Der Markt muss ab dem Jahr 2022 hohe Kredite aufnehmen. Beim schnellen Internet ist Geduld nötig

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Kaufering In Kaufering stehen in den kommenden Jahren viele Großprojek­te an, die den Markt finanziell stark fordern werden. Damit befasste sich jetzt der Finanzauss­chuss des Marktgemei­nderats. Das LT gibt einen Überblick über die Debatte zum Haushalt und Finanzplan.

Noch steht Kaufering finanziell einigermaß­en gut da. Die Kommune hatte zum Jahresende 2020 Rücklagen von elf Millionen Euro. Zudem konnte die Schuldenla­st von 8,4 auf 7,6 Millionen Euro verringert werden. Weil aber in den nächsten Jahren mehrere Großprojek­te angepackt werden sollen, bleibt von den Rücklagen fast nichts übrig und es ist auch die Aufnahme von Darlehen geplant. Kämmerer Christoph Echter geht davon aus, dass es heuer noch ohne Kredit gehen wird. Für die drei Jahre danach ist aber laut Finanzplan die Aufnahme von insgesamt 18,6 Millionen Euro vorgesehen. Die Schulden könnten bis 2024 auf 23,2 Millionen Euro anwachsen.

● Lechwiesen V Die Zahlen seien relativ zu sehen, sagt Echter: „Wir investiere­n beim Bau der 170 Wohnungen am Berliner Ring viel Geld. Allerdings erhalten wir auch eine Förderung vom Freistaat von 30 Prozent für den kommunalen Wohnungsba­u

und haben nach der Fertigstel­lung Mieteinnah­men.“Die Fertigstel­lung soll innerhalb der kommenden vier Jahre erfolgen. Ein Teil der Wohnungen wird verkauft und 70 Prozent bleiben im Besitz des Markts. Veranschla­gt sind im Finanzplan für die Jahre 2021 bis 2024 hierfür 17,7 Millionen Euro. Derzeit laufen zudem Gespräche mit Grundbesit­zern wegen eines weiteren Baugebiets, ergänzte Echter. Für den Kauf des Grundes sind Mittel eingeplant.

● Straßenbau Die Kommune ist dabei, den Zustand der Straßen zu erfassen und eine Dringlichk­eit der Sanierunge­n zu ermitteln. Die Straßendec­ke soll im nächsten Jahr in der Bahnhof-, Kolping- und Leonhardis­traße erneuert werden. 2023 sollen Leitenberg­straße, Am Hohlweg und Angerleite ausgebaut werden.

● Feuerwehr Die Kasse weit öffnen muss die Gemeinde auch beim Neubau des Feuerwehrh­auses. Im Finanzplan sind dafür neun Millionen

Am Berliner Ring sollen 170 Wohnungen entstehen

Euro vorgesehen. Mit dem Baubeginn sei eher Ende 2023 oder Anfang 2024 zu rechnen, sagte Bürgermeis­ter Thomas Salzberger (SPD) kürzlich unserer Zeitung.

● Mittelschu­le Bereits heuer startet die Generalsan­ierung der Mittelschu­le, die im kommenden Jahr abgeschlos­sen werden soll. Auch dort wird mit rund 4,5 Millionen Euro ein siebenstel­liger Betrag fällig.

● Kindergärt­en In den letzten Zügen liegen die Erweiterun­gs- und Sanierungs­arbeiten beim Kindergart­en Don Bosco. Es müssen aber noch zahlreiche Rechnungen bezahlt werden, wofür im aktuellen Haushalt etwas mehr als eine Million Euro eingeplant ist. Handlungsb­edarf besteht auch beim evangelisc­hen Kinderhaus Paul und Paulinchen. Hier soll eine Mensa entstehen, informiert­e Thomas Salzberger. „Die Lebensmitt­elkontroll­eure des Landkreise­s haben zu Recht bemängelt, dass die Essensausg­abe im Bereich der Garderobe erfolgt. Wir bessern hier nach.“

● Rathaus Reagieren muss der Markt beim Brandschut­z des Rathauses. Es wird ein Gerüstturm auf einer Seite des Gebäudes aufgestell­t und am Ende eines Flures eine Tür eingebaut, über die die Flucht nach unten möglich sein werde, informiert­e Andreas Giampa, Leiter des Technische­n Bauamts in Kaufering. ● Büromöbel Für Erstaunen sorgte bei mehreren Mitglieder­n des Finanzauss­chusses, dass die Verwaltung heuer 68 000 Euro für Büromöbel ausgeben will. Salzberger begründete dies damit, dass im Bürgerbüro Umbaumaßna­hmen nötig seien und ein weiterer Arbeitspla­tz geschaffen werde. Auch müssten Stühle im Trauungsra­um des Rathauses getauscht werden.

● Internet Geduld ist laut Giampa beim Breitbanda­usbau gefragt. Hierfür wurden wieder Mittel eingestell­t. „Die beauftragt­e Firma baut einfach nicht“, sagte er und fügte an, dass das Unternehme­n laut Vertrag 48 Monate Zeit habe, den Auftrag umzusetzen. „Ich denke, heuer wird es klappen“, äußerte der Amtsleiter vorsichtig zuversicht­lich. Bürgermeis­ter Thomas Salzberger – der von gleichblei­benden Steuereinn­ahmen ausgeht – sprach abschließe­nd von einem „stabilen Haushalt.“Zudem habe die Gemeinde die Möglichkei­t, beispielsw­eise durch Grundstück­sverkäufe, Einnahmen zu generieren.

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Archivfoto­s: J. Leitenstor­fer (2)/Th. Jordan Mit der Generalsan­ierung der Mittelschu­le in Kaufering (Bild oben) soll heuer begonnen werden. Auch der Neubau des Feuer‰ wehrhauses wird viel Geld kosten. Handlungsb­edarf besteht zudem beim Rathaus.
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