Landsberger Tagblatt

Fällt heute das Urteil?

Den Geburtstag ihrer Hündin Jessy nimmt die Landsberge­rin Annegret Mair zum Anlass, nach den zwölf anderen Welpen aus dem Wurf zu suchen. Wie viele von den Mischlings­hunden heute noch leben

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Im Prozess gegen die mutmaßlich­en Feuerteufe­l könnte am heutigen Montag ein Urteil fallen. Die Männer sollen reihenweis­e Feldstadel angezündet haben.

Landsberg/Petzenhaus­en Es ist ein Foto, das nicht nur ausgemacht­en Hundefreun­den das Herz erwärmt: Aufgereiht nebeneinan­der sind acht der 13 süßen Welpen zu sehen, die im Jahr 2006 in Petzenhaus­en geboren wurden und alle aus einem Wurf stammen. Eines der Hundebabys hat damals Annegret Mair aufgenomme­n. Sie hat sich nun im Internet auf die Suche nach den Besitzern der anderen Hunde gemacht.

Im sozialen Netzwerk Facebook schreibt sie: „15 Jahre sind nun die 13 Welpen auf der Welt. Unsere Jessy ist eine davon und wir würden gerne erfahren, wer noch alles sich daran erinnert und wie viele von den Hunden es noch gibt.“Sie muss nicht lange warten, bis sie erfährt, dass auch Michael Kemény, Inhaber eines Abschleppu­nternehmen­s in Landsberg, einen der Schäfer-Bernersenn­en-Mischlinge aufgenomme­n hat und seine Kimba ebenfalls das stolze Hundealter von 15 Jahren erreicht hat.

Kemény erinnert sich noch gut an damals, als er durch einen Artikel im Landsberge­r Tagblatt auf den großen Wurf aufmerksam wurde. „Ich habe es gelesen und dachte mir, bei so vielen Welpen ist bestimmt einer für uns übrig. Ich hatte auch sofort einen Favoriten, den Welpen mit den zwei hellen Punkten im Gesicht in der Mitte des Fotos.“Als er bei der Hundebesit­zerin in Petzenhaus­en ankam, sei dort „alles voller Hunde“gewesen, erinnert sich der 58-Jährige.

Die Hundebesit­zerin sagte unserer Zeitung damals, dass der Wurf geplant gewesen sei, nicht aber die große Zahl an Tieren. „Fünf Welpen hätten auch gereicht“, kommentier­te die Frau die Geburt. Und es kam noch ein weiteres ungeplante­s Ereignis dazu, wie aus dem damaligen Bericht hervorgeht: Es war draußen sehr kalt und es gab zudem ein Hochwasser, weswegen die 13 kleinen Hunde nicht im Freien bleiben konnten, sondern im Haus lebten. „Morgens ist im Wohnzimmer Chaos und abends muss ich im Schlafzimm­er fernsehen, weil die Tiere die Couch für sich eingenomme­n haben“, erzählte die Petzenhaus­erin damals.

Während Michael Kemény 2006 auf dem Grundstück zu der Besitzerin weiterlief, kam seine Familie nicht weit. Ein Welpe stolperte auf seine Frau zu und sie nahm ihn auf den Arm. „Ich habe der Besitzerin dann den Zeitungsau­sschnitt gezeigt und gesagt, dass ich gerne den Hund in der Mitte möchte. Sie hat dann auf den Hund gezeigt, den meine Frau auf dem Arm hatte.“

Die Familie hatte zuvor schon einen Hund. Weil Lucy aber bereits sehr alt war, holten die Keménys Kimba zu sich, die ihrer Mutter vom Aussehen ähnelt. Der Unternehme­r bezeichnet Kimba als „hundertpro­zentigen Glücksgrif­f“. Der SchäferBer­nersennen-Mischling durfte sich von Beginn an frei auf dem Hof bewegen und habe von Lucy gelernt, was erlaubt sei und was nicht. Es gebe auch eine Kuscheleck­e für die beiden Hunde im Firmensitz, verrät der 58-Jährige. Kimba, die ein liebes und gemütliche­s Wesen habe, nutze das gerne, sagt Michael Kemény. Vorbei sei es mit der Gemütlichk­eit aber, wenn er abends den Schlüssel der Firmentür umdrehe. „Unsere Hunde sind lebende Alarmanlag­en. Das ist aber nichts, was wir ihnen antrainier­t haben. Als würden sie sagen, jetzt ist keiner mehr im Büro, deswegen sind wir jetzt die Chefs.“Kimba sei zwar nicht mehr so fit wie früher, für ihr Alter aber noch gut beieinande­r, sagt der Unternehme­r.

Sehr glücklich mit ihrer Entscheidu­ng, eines der 13 Hundebabys zu sich nehmen, ist auch die Landsberge­rin Annegret Mair. Sie kam aber eher zufällig zu ihrer Jessy, was mit der anderen großen Leidenscha­ft der Familie, den Pferden, zusammenhä­ngt. „Der Besitzer des Stalls, in dem unsere Pferde stehen, ist auch der Besitzer des Rüdens, der

Das LT berichtete damals groß über den Mega‰Wurf

Eine weitere Besitzerin hat sich gemeldet

die Hundemutte­r gedeckt hat. Der Mann wollte den Welpen aber nicht und wir haben uns sofort in sie verliebt.“

Jessy kommt optisch nach ihrem Vater. Sie lebt bei Annegret Mairs Tochter und dem Schwiegers­ohn in Erpfting. Wenn die beiden, die im Schichtbet­rieb arbeiten, sich nicht um die Hündin kümmern können, springt Annegret Mair ein. Jessys Naturell beschreibt sie als „sehr gemütlich“. Eines sei dem SchäferBer­nersennen-Mischling früher aber immer ganz wichtig gewesen: „Wenn die Pferde auf einer Rennbahn einen Sieg eingelaufe­n hatten, wollte sie immer unbedingt mit zur Siegerehru­ng“, erinnert sich die 65-Jährige und schmunzelt.

Inzwischen hat sich über Facebook auch noch eine weitere Besitzerin bei Annegret Mair gemeldet, deren Mischling immerhin über 14 Jahre alt wurde. Die 65-Jährige freut sich, dass einige der anderen Hundebesit­zer auf ihren Aufruf reagiert haben. „Vielleicht klappt es ja irgendwann sogar noch mit einem Familientr­effen.“

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 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Erfolgreic­he Suche nach 15 Jahren: Annegret Mair aus Landsberg mit Mia und Jeanette Manhart und Hündin Jessy haben die Fähr‰ te aufgenomme­n, was mit den anderen zwölf Welpen passiert ist und welche aus dem großen Wurf noch leben. Links: Michael Ke‰ mény mit Jessys Schwester Kimba. Rechts: der LT‰Artikel vom 11. März 2006.
Fotos: Thorsten Jordan Erfolgreic­he Suche nach 15 Jahren: Annegret Mair aus Landsberg mit Mia und Jeanette Manhart und Hündin Jessy haben die Fähr‰ te aufgenomme­n, was mit den anderen zwölf Welpen passiert ist und welche aus dem großen Wurf noch leben. Links: Michael Ke‰ mény mit Jessys Schwester Kimba. Rechts: der LT‰Artikel vom 11. März 2006.
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