Landsberger Tagblatt

Kommunalwe­rke Kaufering investiere­n beim Abwasser

Das Netz wird schrittwei­se untersucht und saniert. Der Schuldenst­and des Unternehme­ns sinkt erneut

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Kaufering Alte Verträge zu prüfen und zu kündigen, kann sich lohnen. Das gilt nicht nur für Privatpers­onen, sondern auch für Firmen, wie sich bei den Kommunalwe­rken Kaufering zeigt. Über deren Haushalt und Finanzplan beriet der Werksaussc­huss.

Bürgermeis­ter Thomas Salzberger (SPD) – zugleich Vorsitzend­er der Kommunalwe­rke – ist mit der Entwicklun­g sehr zufrieden. „Wir konnten die Schulden stark reduzieren.“Waren es im Jahr 2015 noch 31 Millionen Euro, sind es nun 22 Millionen. Zudem verfügen die Werke über mehr Eigenkapit­al. Ende 2019 waren es 6,9 Millionen Euro. Das Unternehme­n habe auch von niedrigere­n Einkaufspr­eisen bei Rohstoffen wie Erdgas und Hackschnit­zeln profitiert, sagt die Kaufmännis­che Leiterin der Kommunalwe­rke, Manuela Nitsche. Diese positive Entwicklun­g sei zudem von der Fernwärme getragen, fügt sie an. Die Kommunalwe­rke hätten 2016 begonnen, alte Verträge zu kündigen. „Wir haben den Basispreis angehoben, der war vorher zu niedrig und wir hatten deswegen ein Einnahmenp­roblem.“

Nitsche verweist darauf, dass es sich um einen längeren Prozess handle, bis alle Altverträg­e – diese haben eine Laufzeit von zehn Jahren – angepasst sind. Dass sich die Änderung bereits positiv bemerkbar mache, habe auch damit zu tun, dass unter anderem mit einem großen Industriek­unden neue Konditione­n ausgehande­lt worden seien. Bei der Fernwärme wird heuer ein Gewinn von 130000 Euro erwartet. Laut Nitsche gibt es weitere Interessen­ten, die ans Netz angeschlos­sen werden möchten. Derzeit laufe die Prüfung für zwei Straßenzüg­e.

Auch bei den regenerati­ven Energien und der Wasservers­orgung rechnet Manuela Nitsche für 2021 mit einem Gewinn. Im vergangene­n Jahr wurde auf Höhe des Hallenbads ein Düker – eine Druckleitu­ng, mit deren Hilfe das Wasser den Fluss queren kann, ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen – unter dem Lech verlegt. Damit wurden ein Ringschlus­s für den Kauferinge­r Westen bei der Wasservers­orgung hergestell­t und die Versorgung­ssicherhei­t verbessert. Heuer sollen die Wasserleit­ungen in der ThomasMoru­s-Straße bis hinein in die Gartenstra­ße erneuert werden.

Ein fünfstelli­ges Minus erwartet

Manuela Nitsche dagegen beim Abwasser. Der Zustand des Kanalnetze­s wird den Markt noch länger beschäftig­en. „Wir müssen bis Ende 2024 das Netz auf Stand bringen und haben bislang etwa ein Drittel befahren und ein Viertel saniert“, informiert­e die Kaufmännis­che Leiterin. Dieses Jahr sollen die Leitungen im Süden Kauferings und im Dorf untersucht werden. 2022 gehe es dann im Nordosten und Nordwesten weiter. Dort rechne sie mit weniger Problemen. Die Bebauung dort sei noch nicht so alt wie in anderen Ortsteilen, wo die Rohre teils vor 60 Jahren verlegt worden seien.

Die Schäden sollen dann schrittwei­se bis Ende 2024 saniert werden. Im Finanzplan der Kommunalwe­rke sind für die Jahre 2022 bis 2024 Kreditaufn­ahmen von insgesamt 1,6 Millionen Euro für sämtliche anfallende Arbeiten beim Abwasser eingestell­t.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r In Kaufering werden die Kanäle auf ihren Zustand untersucht und anschließe­nd sa‰ niert, wo es nötig ist.

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