Augsburg jubelt noch nach 0:3Rückstand
Nach 13 Minuten lag der AEV bereits schier aussichtslos hinten. Ein Zwischenspurt beschert den Panthern jedoch einen 6:5-Erfolg in Nürnberg
Nürnberg Brady Lamb hat sich auch nach zehn Spielen ohne Zuschauer nicht an die Stille im Stadion gewöhnt. „Manchmal fühlt es sich an wie im Training“, sagt der Kapitän der Augsburger Panther über die ungewohnte Atmosphäre. Auch auf dem Eis geht es manchmal zu wie in den Übungseinheiten – fast jeder Schuss ein Treffer. Zumindest begann so die Partie der Panther am Dienstagabend in Nürnberg mit fünf Toren im Auftaktdrittel. Nach 62 intensiven Minuten und einer Achterbahnfahrt auf dem Eis setzten sich die Augsburger mit 6:5 (2:3, 2:0, 1:2, 1:0) nach Verlängerung gegen die Franken durch.
Es lief zunächst völlig entgegen die bisherige Statistik. Die schwächste Überzahlmannschaft der Liga, die auf den ersten Powerplay-Saisontreffer wartete, traf auf das zweitbeste Unterzahlteam (Quote: 91,4 Prozent) aus Augsburg. Doch gleich die beiden ersten ersten AEV-Strafzeiten nutzten die Franken durch Patrick Reimer und Dane Fox zu zwei Torerfolgen. Da Augsburgs Torwart Markus Keller nach einem harmlosen Schuss von Nürnbergs Verteidiger Andrew Bodnarchuck den Puck mit der Stockhand unglücklich ins eigene Netz lenkte, führten die Gastgeber schnell mit 3:0. In der 13. Minute schien die Partie bereits entschieden. Doch den Panthern blieb noch genügend Zeit zurückzukommen.
Die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie dachte nicht daran aufzustecken. Vor dem Drittelende verkürzten Thomas J. Trevelyan und Maximilian Eisenmenger mit seinem zweiten DEL–Treffer auf 3:2. Nach der ersten Pause spielte fast nur Augsburg. Daniel Kristo traf zum 3:3 und Kapitän Lamb mit seinem vierten Saisontor stellte auf 4:3 (29.). Noch vor Halbzeit der Partie hatten die Gäste das Match gedreht. Die Augsburger, bei denen Verteidiger Henry Haase nach dreiwöchiger Verletzungspause zurückgekehrt war, dominierten nun das Geschehen in der Nürnberger Arena. Der AEV fuhr die gefährlicheren Angriffe, während die Franken zwischen den Bullypunkten kaum noch zum Abschluss kamen. AEV-Stürmer Drew LeBlanc erhöhte nach feinem Zuspiel von Daniel Kristo auf 5:3 (43.). Der AEV leistete sich nun allerdings zu viele Strafen. Das bestraften Brett Pollock und Dane Fox mit den Nürnberger Überzahltreffern Nummer drei und vier zum 5:5. In der Verlängerung erzielte
Adam Payerl in der 62. Minute den Siegtreffer zum 6:5. Schon am Freitag (20.30 Uhr) geht es für die Augsburger mit dem Heimspiel gegen die Straubing Tigers weiter. Die Übungseinheiten wird Coach Tuomie zur aktiven Erholung nutzen. Zumal es für die Panther mit drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen rund läuft. Mit insgesamt 19 Toren in vier Partien treffen die Augsburger mindestens so gut wie im Training.
Augsburger Panther Keller – Valentine, Bergman; Lamb, Rogl; Haase, Sezemsky; Tölzer – Sternheimer, Clarke, Payerl; Ha fenrichter, LeBlanc, Max. Eisenmenger; Trevelyan, Stieler, Abbott; Kristo, Lamba cher, Kharboutli 3. LIGA
Adam Payerl sorgt für die Entscheidung