Landsberger Tagblatt

Mit Schirm und Ski auf dem Schnee unterwegs

Jonathan Zerhoch feiert eine gelungene Premiere. Der 25-Jährige verbindet zwei Hobbys miteinande­r

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Ludenhause­n Der Wind am Wochenende dürfte so manchen von einem Spaziergan­g abgehalten haben – nicht so Jonathan Zerhoch: Ihm kam er gerade recht, um mal etwas Neues auszuprobi­eren. Der 25-Jährige schnappte sich seinen Kite – das ist ein großer Lenkdrache­n – und die Skibretter und sorgte damit bei Ludenhause­n für Aufsehen.

Eigentlich packt Jonathan Zerhoch seinen Kite aus, wenn es warm ist, doch „diesmal waren die Bedingunge­n perfekt“, erzählt er dem Landsberge­r Tagblatt. Zum ersten Mal ließ er sich von dem Schirm auf Skiern über den Schnee ziehen. „Der Schnee war oben ein bisschen angetaut und vereist, damit waren es perfekte Bedingunge­n“, sagt der passionier­te Skifahrer. Denn auch der Wind passte: Die Spitzenges­chwindigke­it, die er auf seinen Alpinskier­n erreichte, lag bei gut 30 Stundenkil­ometern, schätzt er.

Auf dem Wasser ist er in Sachen Kitesurfen bereits ein „alter Hase“: Schon seit gut zehn Jahren geht er diesem Hobby nach. „Es war, glaube ich, im Urlaub, als ich es das erste Mal gesehen habe“, erzählt er. Und das hat ihn so fasziniert, dass er bald darauf einen Kurs gemacht hat. „Ich mache es aber nur zum Spaß“, sagt der 25-Jährige, der gerade an seiner

Doktorarbe­it in Physik an der Technische­n Universitä­t München arbeitet.

Seine bevorzugte­n Gebiete im Sommer sind der Reschensee oder die Küsten Italiens und Griechenla­nds im Urlaub. „An der Küste ist der Wind konstanter und nicht so böig“, sagt Jonathan Zerhoch. Eigentlich könnte er auch mal „schnell“an den Ammersee fahren, doch dort war er bislang noch nicht. „Die Herrsching­er Bucht wäre ein Gebiet, aber da war ich noch nie“, sagt er. Sollten die Bedingunge­n passen, sei dort auch immer sehr viel Betrieb.

Ganz ungefährli­ch ist das Kitesurfen nicht: Da die Sportler mit dem Schirm auch oft hoch übers Wasser gezogen werden, kann es bei Stürzen auch zu schweren Verletzung­en kommen. „Ab einer gewissen Höhe oder Geschwindi­gkeit wird das Wasser hart“, hat der Ludenhause­ner bereits erfahren müssen, aber „verletzt habe ich mich noch nie“. Dabei sind es gerade die Sprünge, die das Fasziniere­nde am Kitesurfen mit ausmachten. Im Schnee war er da aber vorsichtig: „Der Boden ist auf jeden Fall härter als das Wasser.“

Der leidenscha­ftliche Kitesurfer und Skifahrer ist aber auch noch anderweiti­g sportlich aktiv: Im Sommer spielt er beim SV Reichling in der A-Klasse Fußball und im Winter Eishockey. In der Jugend spielte Jonathan Zerhoch beim EV Landsberg Eishockey, inzwischen ist er bei zwei Hobbyteams aktiv: Red Bulls Ludenhause­n und PSV Landsberg.

In den Mannschaft­ssportarte­n geht derzeit wegen der CoronaPand­emie zwar praktisch gar nichts – dafür kann Zerhoch aber zum Snowkiten gehen: Wegen des Lockdowns muss auch er viel im Homeoffice erledigen, aber das kann auch Vorteile haben: „Wenn die Bedingunge­n wieder passen, dann gehe ich noch mal zum Snowkiten“, sagt er – und sorgt bestimmt auch bei seinen nächsten Ausflügen mit Ski und Schirm für so manchen überrascht­en Spaziergän­ger.

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Fotos: Zerhoch Rasant war die Snowkite‰Premiere von Jonathan Zerhoch.
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Jonathan Zerhoch

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