Landsberger Tagblatt

Wann kommt das Impfteam nach Dießen?

Landratsam­t hält sich mit Prognosen zurück

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Dießen Weiterhin nicht so ganz klar ist, ob und wann für die älteren Dießener eine Impfmöglic­hkeit in der Marktgemei­nde geboten wird. Jetzt kam die Sache in der Gemeindera­tssitzung am Montag zur Sprache. Dabei gab es auch Kritik am Landratsam­t.

Zweiter Bürgermeis­ter Roland Kratzer (CSU), der die Sitzung leitete, schickte voraus, dass man im Landratsam­t über die Dießener Initiative für ein mobiles Impfteam vor Ort „nicht so ganz amused war, wenn ich es freundlich ausdrücken darf“, und verwies erneut auf die hohe Anzahl betagterer Einwohner in Dießen, von denen rund 1100 über 80 Jahre alt seien. Herbert Kirsch (Dießener Bürger) kritisiert­e, dass einerseits der Landrat geäußert habe, dass er Dießen als Impfstando­rt für geeignet halte, anderersei­ts sein persönlich­er Referent dann gemeint habe, ihm „in die Parade fahren zu müssen“. Geschäftss­tellenleit­er Karl Heinz Springer erklärte dazu auf LT-Nachfrage, vom Landratsam­t habe es Ende der vergangene­n Woche geheißen, das mit der in Dießen gewünschte­n Impfaktion werde so nicht funktionie­ren.

Was gilt nun? Am Dienstag erklärte der Leiter des Impfzentru­ms in Penzing, Peter Rasch, das Landratsam­t könne ein mobiles Impfteam nach Dießen schicken und den Impfstoff bereitstel­len. Wenn die Marktgemei­nde das wolle, wäre es notwendig, hierfür das Impfintere­sse der älteren Dießener abzufragen und bei Bedarf auch den Transport der Impfwillig­en ins Augustinum zu organisier­en. Zuvor war die Marktgemei­nde mit dem Augustinum übereingek­ommen, dass in den dortigen Räumlichke­iten geimpft und dort auch medizinisc­hes Fachperson­al zur Verfügung gestellt werden könne, so Rasch.

Wann in Dießen geimpft werden könnte, ließ Rasch offen. Das komme auf die Verfügbark­eit von Vakzinen an, „das kann man ganz schwer planen“. Denkbar könnte ein Termin im März sein. Dass man im Landratsam­t auf die Dießener Impfwünsch­e zunächst zurückhalt­end reagierte, begründet Rasch mit den staatliche­n Vorgaben. Diese sähen zentrale Impfungen vor, ebenso in Seniorenhe­imen, und wenn es dafür einen geeigneten Impfstoff gibt, eine Immunisier­ung bettlägeri­ger Menschen zu Hause.

Im Rahmen dieses Konzepts seien in Dießen die Bewohner des Augustinum­s bereits großteils erstmals geimpft worden, die zweite Dosis werde in Kürze verabreich­t.

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