Tödliche Lawinenabgänge
Zwei Menschen verlieren ihr Leben. Anzeigen gegen Ausländer wegen Corona-Regelverstößen
Innsbruck/St. Anton Bei zwei Lawinenabgängen sind in Tirol ein deutscher Teenager und ein Österreicher ums Leben gekommen. Die Lawinen lösten sich am Samstag in Kühtai sowie in Axamer Lizum. Insgesamt meldete der Lawinenwarndienst in Tirol sieben Lawinen, bei denen Menschen betroffen waren. Abgesehen von den beiden tödlichen Unfällen wurde dabei niemand verletzt. Es herrschte „erhebliche Lawinengefahr“, Stufe drei auf der fünfstufigen Skala. Bei dem deutschen Opfer handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 16-jährigen gebürtigen Münchner, der in Innsbruck wohnte.
Der Jugendliche sei mit zwei Freunden (14 und 15 Jahre) im freien Gelände im Bereich des Neunerkogels unterwegs gewesen. Als er auf etwa 2150 Metern Höhe gestürzt sei, habe sich plötzlich oberhalb eine Schneebrettlawine gelöst und ihn verschüttet. Die Freunde hätten die
Rettung alarmiert. Ein Lawinenhund habe den Jugendlichen zwei Stunden später unter einem halben Meter Schnee aufgespürt, er sei aber schon tot gewesen. Der österreichische Skitourengeher wurde beim Aufstieg in Richtung des 2327 Meter hohen Widdersberg von einer Schneebrettlawine verschüttet.
Tirol stand überdies auch wegen der Corona-Pandemie im Fokus. Nach Berichten über ausländische Skitouristen, die sich regelwidrig auf den Pisten tummeln, hatte die Polizei bei einer Razzia in Tirol 96 Anzeigen erstattet. 15 Beamte kontrollierten 133 Menschen in 44 Unterkünften in St. Anton am Arlberg und im Stanzertal. Es wurden unter anderem Briten, Dänen, Schweden, Rumänen, Deutsche, Australier, Iren und Polen angezeigt. Das Strafmaß nach dem Epidemiegesetz bei Übertretungen der Einreise- bzw. Notmaßnahmenverordnung beträgt bis zu 2180 Euro.