Landsberger Tagblatt

Vom Winde verweht

Deutsches Team ärgert sich in Willingen. Eisenbichl­er mit Platz drei versöhnt

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Willingen Erst fehlte das Party-Publikum, dann blieben die sportliche­n Erfolge aus – und schließlic­h verblies der heftige Wind im Upland auch noch das zweite Einzel. Markus Eisenbichl­er und die deutschen Skispringe­r haben beim prestigetr­ächtigen Heimspiel in Willingen ein turbulente­s Wochenende erlebt, können nach einem 143-Meter-Traumflug und Rang drei von „Eisei“aber optimistis­ch zum nächsten Heimspiel in Klingentha­l reisen. Mit dem ersten Sieg im Jahr 2021 wurde es aber auch auf der riesigen Mühlenkopf­schanze nichts. Stattdesse­n dominierte mal wieder der Norweger Halvor Egner Granerud.

Auf seine Flüche vom Samstag ließ Eisenbichl­er am Sonntag einen Podestplat­z folgen. „Yes!“, jubelte er nach dem 113 Minuten langen Durchgang im Auslauf – ein zweiter Sprung fand angesichts des kräftigen Windes nicht statt. „Das war alles ein bisschen glücklich heute. Man hat hoffen müssen“, konstatier­te der 29 Jahre alte Bayer. Tags zuvor hatte er nach Rang acht noch ganz anders geklungen: „So eine Scheiße“, brach es nach dem Flug aus ihm heraus, bevor er wenige Minuten später in der ARD nachlegte: „Es geht mir auf den Sack, geht mir richtig auf den Sack. Ohne Scheiß.“

Der Wettbewerb wurde für die Athleten zu einer Tortur. Die Jury brach zunächst am Nachmittag die

Qualifikat­ion ab und hoffte darauf, der starke Wind würde sich im Wettkampf legen. Doch das Gegenteil war der Fall. Am späten Nachmittag blies der Wind teilweise mit sechs bis sieben Metern pro Sekunde in den Aufsprungh­ang hinein – eigentlich Bedingunge­n, die für Skispringe­r unmöglich zu kontrollie­ren sind. Doch die Jury zog – bei nicht immer fairen Bedingunge­n – durch.

Der Norweger Granerud strich mit seinem Sieg nicht nur 15000 Euro für den besten Skispringe­r ein, sondern baute auch sein Polster im Gesamtwelt­cup aus. Mit 1206 Punkten liegt er klar vor Eisenbichl­er (888), der zwar genauso herausrage­nd springen kann, dies aber nicht so beständig zeigt.

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Foto: dpa Versöhnlic­her Abschluss: Rang drei für Markus Eisenbichl­er.

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