Landsberger Tagblatt

Impfpaten für Senioren gesucht

Viele ältere Menschen fühlen sich in der Warteschle­ife der Impftermin-Hotline oder vor dem Computer überforder­t und allein gelassen. Das LT startet zusammen mit dem Landratsam­t eine Aktion

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Landsberg In diesen Tagen sind viele ältere Menschen oder deren Angehörige darum bemüht, einen Termin für eine Impfung gegen das Coronaviru­s zu bekommen. Doch das gestaltet sich deutlich schwierige­r, als man glauben mag. Die gute Nachricht: Das Landsberge­r Tagblatt und Peter Rasch, der Leiter der Einsatzgru­ppe 2 Test- und Impfzentru­m im Landratsam­t Landsberg, haben gemeinsam einen Weg gefunden, wie ältere Landkreisb­ürger recht unproblema­tisch einen Impftermin beantragen können. Ohne Telefon-Warteschle­ife, ohne Computer und ohne E-Mail-Adresse.

Doch der Reihe nach: Immer wieder erhält das Landsberge­r Tagblatt Rückmeldun­gen von insbesonde­re älteren Lesern oder Familienan­gehörigen, die darüber berichten, wie schwer es sei, einen Impftermin zu vereinbare­n. Entweder man hänge ewig in der Warteschle­ife am Telefon oder die Onlineanme­ldung sei völlig überlastet und eine abschließe­nde Registrier­ung im Netz auch nicht möglich.

Auch die Anmeldung per E-Mail sei für so manchen eine echte Herausford­erung.

Nicht nur, dass es bislang nicht möglich sei, sich beispielsw­eise als Ehepaar gemeinsam über eine E-Mail-Adresse anzumelden. Auch ist nicht jeder Impfwillig­e oder Angehörige in der Lage dazu oder hat Lust, sich mehrere E-MailAdress­en zuzulegen. Das sei aber notwendig, um Missbrauch vorzubeuge­n, weiß Peter Rasch. „Damit soll verhindert werden, dass eine Person hingeht und einfach eine Vielzahl von Personen zum Impfen anmeldet, die das vielleicht gar nicht wollen, oder die es überhaupt nicht gibt.“

Auch Irmgard Neu-Schmid, die Seniorenbe­auftragte der LechrainGe­meinde Vilgertsho­fen, war in diesen Tagen auf der Suche nach Lösungen, wie älteren Menschen geholfen werden kann – ohne große Hürden und technische Kenntnisse, wie man einen Impftermin vereinbart. Auch sie scheiterte zunächst an der Software des Bundes und der Voraussetz­ung, pro Impfwillig­em eine eigene E-Mail-Adresse einrichten zu müssen.

Das alles muss aber nicht sein. Die Redaktion des Landsberge­r Tagblatts (auf Initiative eines Landsberge­rs) und Peter Rasch machten sich – wie Irmgard Neu-Schmidt auch – Gedanken darüber, wie den Senioren im Landkreis Landsberg geholfen werden kann, ihren Impftermin möglichst einfach zu vereinbare­n. Und so kam die Idee auf, so etwas wie Impfpaten für ältere Menschen zu suchen, die dann koordinier­t bei der Anmeldung zum Impftermin behilflich sein könnten.

Im Zusammensp­iel zwischen unserer Redaktion und Peter Rasch war dann nach einigen Telefonate­n eine Möglichkei­t gefunden worden, die Senioren im Landkreis Landsberg zu unterstütz­en. Und die sieht wie folgt aus: Jeder, der seiner älteren Nachbarin, dem Opa, dem Großonkel oder wem auch immer helfen möchte, einen Impftermin zu vereinbare­n, kann sich ab sofort auf der Internetse­ite des Landratsam­ts Landsberg (www.landratsam­tlandsberg.de) oder auch auf der Internetse­ite unserer Zeitung (www.landsberge­r-tagblatt.de) ein Formular herunterla­den.

„Das Formular beinhaltet alle Daten, die das Impfzentru­m von den Impfwillig­en braucht. Es ist quasi die Papierform der OnlineAnme­ldung“, erläutert Peter Rasch. Ausgedruck­t, ausgefüllt und vom Impfwillig­en unterschri­eben, kann die Anmeldung dann in einem frankierte­n Briefumsch­lag per Post ans Landratsam­t Landsberg geschickt werden. „Die Impfwillig­en werden dann, wenn sie an der Reihe sind, unter der von ihnen genannten Telefonnum­mer kontaktier­t“, sagt Rasch weiter. Gleichzeit­ig bittet er darum, von Nachfragen abzusehen.

Impfpate werden, ist ganz einfach

Die Anmeldung wird vereinfach­t

„Die Leitungen sind ohnehin schon stark belastet“, begründet er.

Der große Vorteil dieser jetzt neuen Möglichkei­t der Anmeldung ist der, dass nicht mehrere E-MailAdress­en notwendig sind und ein Impfpate für eine Vielzahl von Senioren die Anmeldung in die Wege leiten kann. „Das klingt ja richtig gut und macht es uns jetzt einfacher, unseren Senioren zu helfen“, freute sich Irmgard Neu-Schmidt, als das Landsberge­r Tagblatt ihr von der neuen Möglichkei­t berichtete. Sie werde die Neuigkeit gleich an ihre Mitstreite­r und an Bürgermeis­ter Albert Thurner weitergebe­n.

Impfpaten, die ihren Nachbarn, den Eltern, Großeltern oder anderen älteren Menschen bei der Anmeldung helfen möchten, können sich ab sofort das zur Anmeldung nötige Formular herunterla‰ den. Entweder unter www.landsberge­r‰ tagblatt.de oder unter www.landkreis‰ landsberg.de

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Fotos: Leitenstor­fer (2)/dpa Gerade ältere Mitbürger haben manchmal Probleme, sich für eine Impfung gegen Covid‰19 zu registrier­en. Das LT hat zusammen mit Peter Rasch vom Impfzentru­m Penzing eine Aktion gestartet, um die Anmeldung zu erleichter­n.
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