Landsberger Tagblatt

Wo spielt der HC Landsberg nächste Saison?

Der HC Landsberg bleibt in der Eishockey-Oberliga am Tabellenen­de. Wegen der Corona-Krise könnte der Verein nach der Saison freiwillig in die Bayernliga zurück. Das Präsidium trifft eine Entscheidu­ng

- VON MARGIT MESSELHÄUS­ER

Landsberg Abgeschlag­en liegen die Landsberg Riverkings auf dem letzten Platz der Eishockey-Oberliga. Wie soll es nächste Saison weitergehe­n? In der Liga bleiben und aufrüsten – oder doch weiter auf die eigenen Spieler und die aus der Umgebung setzen und lieber zurück in die Bayernliga? Das HCL-Präsidium hat am Mittwochab­end die Entscheidu­ng bekannt gegeben – und auch die erste Vertragsve­rlängerung.

Es war klar, dass es ein „Lehrjahr“werden würde für den HC Landsberg. Aufgrund der wegen Corona abgebroche­nen Saison 2019/20 hatte der Verein die Chance, sich für die Oberliga zu bewerben – und wurde aufgenomme­n. Allerdings hat sich gezeigt, dass man in der aktuellen Besetzung nicht mithalten kann – man habe alles genau analysiert. So lautet auch das Fazit des Präsidiums: „Wir müssen uns in der Spitze verstärken“, sagt HCLPräside­nt Frank Kurz, denn: „Stand jetzt werden wir auch nächste Saison in der Oberliga spielen.“

Man habe diese Premiere genau analysiert. „Aus strukturel­ler und

Finanziell und strukturel­l die richtige Entscheidu­ng

strategisc­her Sicht haben wir alles richtig gemacht“, so Kurz bei einem Pressegesp­räch. So habe man beispielsw­eise das elektronis­che Ticketing durch die Oberliga vorangetri­eben. Ohne Aufstieg hätte man auch gar nicht spielen können. Auch finanziell gebe es keine Überraschu­ngen – sportlich allerdings habe man sich die Saison doch anders vorgestell­t. „Uns war es wichtig, zu unserem Wort zu stehen und mit unserer Mannschaft die Saison zu bestreiten“, betont Kurz. „Wir sind nicht der Verlockung erlegen und haben das halbe Team ausgetausc­ht, oder schon den dritten Trainer.“

Auch in der neuen Saison will man auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und der Region setzen. „Aber wir brauchen fünf, sechs Spieler für die Spitze“, so Vizepräsid­ent Gerhard Petrussek. In der Breite sei man gut aufgestell­t, was insgesamt gesehen wichtiger sei. Diese Spieler für die Spitze zu finden, wird die Aufgabe von Teammanage­r Michael Oswald sein – und zwar, ohne dass der Etat „ins Unendliche aufgeblase­n wird“, wie HCL-Pressespre­cher Joachim Simon betont. Denn der HC Landsberg will weiterhin bei seiner vorsichtig­en Finanzplan­ung bleiben.

Diese hat sich in der vorherigen Saison bezahlt gemacht: Trotz des Saisonabbr­uchs vor den Play-offs stehen den rund 463000 Euro an Einnahmen knapp 442000 Euro an Ausgaben gegenüber – der Verein hat also mit einem Plus von rund 21 000 Euro abgeschlos­sen.

Auch in dieser Saison laufe es finanziell trotz der Einschränk­ungen gut, so Präsident Frank Kurz. „Das liegt auch daran, dass uns die Sponsoren und die Fans trotz der Corona-Krise unterstütz­en. Das ist nicht selbstvers­tändlich und dafür sind wir sehr dankbar.“Das mag auch daran liegen, dass man weiterhin einen soliden und nachvollzi­ehbaren Weg gegangen sei, so Kurz.

Anhand der Buchungen des Be

Sprade TV, von denen auch die Vereine profitiere­n, sei zu sehen, dass die Fans dem Verein treu bleiben: Zwischen 300 und sogar 983 Buchungen (gegen Spitzenrei­ter Selb) seien zu verzeichne­n, und es gebe auch signifikan­te Abnahme trotz der Niederlage­n, so Simon. Und den soliden Weg wolle man auch in Zukunft fortsetzen.

Auch wenn man „Stand jetzt“, wie Kurz betont, in der Oberliga bleiben wolle – endgültig festlegen muss sich der Verein erst nach der Punktrunde beziehungs­weise zwischen Mai und Juli, wenn die Unterlagen eingereich­t werden müssen.

Der Spielmodus stehe noch nicht fest, so der HCL-Präsident, aber „wir haben die Erfahrung gemacht, dass man sich auf die Zusagen, des

DEB verlassen kann“. Und das bedeutet unter anderem, dass man Spiele unter der Woche größtentei­ls vermeiden wird.

So konnte Teammanage­r Michael Oswald auch schon die erste Vertragsve­rlängerung bekannt geben. Wie bereits berichtet, hatte man schon intensive Gespräche mit Trainer Fabio Carciola geführt – inzwischen ist die Unterschri­ft auf dem Vertrag trocken. Fabio Carciola wird ebenso beim HC Landsberg bleiben wie CoTrainer Sven Curmann. „Sven Curmann bleibt uns auch als Trainer der U20-Mannschaft erhalten“, so Oswald, und sei damit ein wichtiges Bindeglied zum Nachwuchs.

In Sachen Nachwuchs rechnet der HC Landsberg in nächster Zeit mit viel Arbeit. „Nach diesem Coronazahl­senders

Jahr ist es auch eine Aufgabe der Sportverei­ne, die Kids wieder in Bewegung zu bringen“, betont Joachim Simon. Dabei habe man als Eishockey-Verein den Nachteil, dass man ab April, Mai, wenn wieder Lockerunge­n zu erwarten seien, kein Eishockeyt­raining anbieten könne.

Außerdem hat der bisherige Präsident-Nachwuchs, Thomas Blaschta, aus berufliche­n Gründen sein Amt abgeben müssen (LT berichtete). Blaschtas Aufgaben wird bis zu den nächsten Wahlen, diese finden in etwa eineinhalb Jahren statt, Michael Oswald übernehmen. Unterstütz­ung wird er dabei künftig von zwei sogenannte­n Bufdis (Bundesfrei­willigendi­enst) erhalten. „Unsere wichtigste Aufgabe wird sein, Nachwuchs zu werben“, so Simon.

An diesem Wochenende spielen die Riverkings zwei Mal gegen den Tabellenzw­eiten Regensburg – am Freitag zu Hause und am Sonntag dann bei den Eisbären.

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Fotos: Thorsten Jordan (2)/Julian Leitenstor­fer (Archiv) In welcher Liga tritt der HC Landsberg (vorne Jonas Schwarzfis­cher) in der nächsten Saison an? Das HCL‰Präsidium hat eine Entscheidu­ng getroffen.
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Frank Kurz
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Michael Oswald

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