Landsberger Tagblatt

Wenn die Mütze die letzte Rettung ist

Die Friseursal­ons im Kreis Landsberg sind noch geschlosse­n, die Haare sprießen trotzdem. Da hilft nur: Mütze, Hut oder Kappe drauf und niemand sieht die verwildert­e Frisur. Was für wen passt, verraten zwei Expertinne­n

- VON DANIEL WEBER

Landsberg „Die Friseure haben leider zu, da hilft nur: Hut auf!“oder „Schöne Herrenkapp­en gegen den Wildwuchs auf dem Kopf“lauten die Slogans, mit denen Petra Rösler die Mode ihres Geschäfts in den Sozialen Medien bewirbt. Die Inhaberin des Hutfachges­chäfts „Hüte und Mützen Merkle“am Hauptplatz in Landsberg legt damit den Finger in die Wunde: Viele Köpfe könnten zurzeit in der Tat etwas vertragen, das die Wuschelhaa­re im Zaum hält. Welche Kopfbedeck­ungen gerade angesagt sind und was zu wem passt, haben Petra Rösler und Andrea Stahl dem LT erklärt. Stahl fertigt als Modistin in Landsberg Hüte und Mützen selbst an.

● Der Standard Mützen braucht man vor allem, wenn es draußen kalt ist. Eine klassische Wollmütze hält die Ohren warm und liegt in jedem Haushalt bereit. Aber zum Kaschieren von außer Kontrolle geratenen Frisuren eignen sich diese Exemplare nur bedingt: Für angenehme Frühlingst­age sind sie schlicht zu warm und in beheizten Räumen erst recht. Anderersei­ts dürften sie gerade günstig zu kaufen sein, weil die Händler die Wintermode aus den Lagern bekommen wollen. „Die Saisonware wird reduziert und abverkauft, nur die Standardar­tikel können wir nächstes Jahr wieder normal verkaufen“, sagt Rösler. „Deshalb kommt es uns ganz gelegen, dass sich viele Leute etwas auf den Kopf setzen wollen, um ihre Haare nicht zeigen zu müssen.“

● Leichte Variante Es gebe auch leichte Baumwollmü­tzen fürs Frühjahr, merkt Rösler an. Sie kämen infrage, wenn jemand etwas suche, das er oder sie auch im Raum auflassen kann.

● Die Allzweckmü­tze BaumwollBe­anies seien für das Frühjahr sehr gefragt, sagt Rösler. „Sie sind das Richtige, wenn man Laufen geht, draußen Sport macht, wenn es ein windiger Frühjahrst­ag ist.“

● Bunt Je trister die Zeit, desto fröhlicher sollten die Farben sein, sagt Stahl. Sie empfiehlt vor allem Frauen bunte Kopfbedeck­ungen, gerne Bonbonfarb­en. Wer wolle, könne sie auch farblich mit der Schutzmask­e abstimmen.

● Der Stilvolle Ein Hut sei die Kopfbedeck­ung der Wahl für alle, die es eleganter mögen, empfiehlt Rösler. „In modischen Formen sind sie auch etwas für die Jungen. Aber beim

Durchschni­ttshut steht die Funktion im Vordergrun­d“, berichtet Rösler. Bei den Damen hingegen gehe es eher um die Optik, da solle es oft ein schicker Hut zum Mantel sein. Hüte seien gerade wieder gefragt, aber das ändere sich laufend: „Es kommt immer darauf an, welche Schauspiel­er oder Musiker welche Kopfbedeck­ung tragen. Das beeinfluss­t den Trend.

● Fürs Büro Je nachdem, wie locker es im Büro zugehen darf, könne man Baumwoll-Beanies tragen oder auch eine schöne Sportmütze. Letztere sei nicht nur für Herren eine Option: „Ich habe auch Sportmütze­n im Sortiment, die Damen tragen können“, sagt Rösler. Schlechte Nachrichte­n hat sie hingegen für Anzugträge­r: Sie haben im Büro keine Chance, ihre Haare zu verstecken. „Zum Anzug kann man zwar draußen einen Hut aufsetzen, aber im Büro ist es schwierig – da muss ich passen.“

● Die Neuheit Im Sommerbere­ich seien zurzeit Papierhüte, sogenannte Paperhüte, angesagt, sagt Rösler. Sie bestehen aus einem geflochten­en Material, das sehr flexibel ist. „Das ist zum Beispiel beim Reisen sehr praktisch.“Paperhüte seien sowohl bei den Damen als auch bei den Herren sehr gefragt.

● Sportlich und schick Bei den Herren würden Sportmütze­n immer beliebter – nicht nur für das Training, sondern auch im Alltag. Dieser Bereich sei inzwischen sehr modisch geworden, sagt Rösler. „Sportmütze­n sind lange als Altherrenm­ützen abgestempe­lt worden, aber jetzt gibt es viele schöne Stoffe, und die Schnitte sind moderner geworden.“Deswegen kämen sie in letzter Zeit auch bei der jungen Generation gut an.

● Lässig und praktisch Jetzt, wenn es wieder wärmer wird, komme wieder die Nachfrage nach BaseballCa­ps, stellt Rösler fest. Die Kappen seien recht praktisch: „Wenn es nicht mehr so kalt ist, sind sie ideal zum Rausgehen, Sportmache­n und so weiter.“Baseball-Caps würden heutzutage von allen Altersgrup­pen getragen, es gebe viele unterschie­dliche Richtungen. „Wir haben für jeden etwas da und es wird auch alles nachgefrag­t.“

● Für Flexible Bei Damen seien Stirnbände­r in Mode, die sich oben schließen lassen, sagt Andrea Stahl. Das Ganze sehe dann ein bisschen aus wie ein Turban. So ließen sich auch die unfrisiert­en Haare gut verstauen.

Sportmütze­n sind keine Altherrenw­are mehr

 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Petra Rösler betreibt das Fachgeschä­ft „Hüte und Mützen Merkle“in Landsberg. Mit der richtigen Kopfbedeck­ung zum richtigen Anlass kennt sie sich bestens aus. Deshalb kann sie auch sagen, wer seine während des Lockdowns aus der Form geratenen Haare am besten unter welchem Hut versteckt. Oder unter welcher Mütze. Oder darf es vielleicht eine Kappe sein?
Fotos: Thorsten Jordan Petra Rösler betreibt das Fachgeschä­ft „Hüte und Mützen Merkle“in Landsberg. Mit der richtigen Kopfbedeck­ung zum richtigen Anlass kennt sie sich bestens aus. Deshalb kann sie auch sagen, wer seine während des Lockdowns aus der Form geratenen Haare am besten unter welchem Hut versteckt. Oder unter welcher Mütze. Oder darf es vielleicht eine Kappe sein?
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