Wenn die Mütze die letzte Rettung ist
Die Friseursalons im Kreis Landsberg sind noch geschlossen, die Haare sprießen trotzdem. Da hilft nur: Mütze, Hut oder Kappe drauf und niemand sieht die verwilderte Frisur. Was für wen passt, verraten zwei Expertinnen
Landsberg „Die Friseure haben leider zu, da hilft nur: Hut auf!“oder „Schöne Herrenkappen gegen den Wildwuchs auf dem Kopf“lauten die Slogans, mit denen Petra Rösler die Mode ihres Geschäfts in den Sozialen Medien bewirbt. Die Inhaberin des Hutfachgeschäfts „Hüte und Mützen Merkle“am Hauptplatz in Landsberg legt damit den Finger in die Wunde: Viele Köpfe könnten zurzeit in der Tat etwas vertragen, das die Wuschelhaare im Zaum hält. Welche Kopfbedeckungen gerade angesagt sind und was zu wem passt, haben Petra Rösler und Andrea Stahl dem LT erklärt. Stahl fertigt als Modistin in Landsberg Hüte und Mützen selbst an.
● Der Standard Mützen braucht man vor allem, wenn es draußen kalt ist. Eine klassische Wollmütze hält die Ohren warm und liegt in jedem Haushalt bereit. Aber zum Kaschieren von außer Kontrolle geratenen Frisuren eignen sich diese Exemplare nur bedingt: Für angenehme Frühlingstage sind sie schlicht zu warm und in beheizten Räumen erst recht. Andererseits dürften sie gerade günstig zu kaufen sein, weil die Händler die Wintermode aus den Lagern bekommen wollen. „Die Saisonware wird reduziert und abverkauft, nur die Standardartikel können wir nächstes Jahr wieder normal verkaufen“, sagt Rösler. „Deshalb kommt es uns ganz gelegen, dass sich viele Leute etwas auf den Kopf setzen wollen, um ihre Haare nicht zeigen zu müssen.“
● Leichte Variante Es gebe auch leichte Baumwollmützen fürs Frühjahr, merkt Rösler an. Sie kämen infrage, wenn jemand etwas suche, das er oder sie auch im Raum auflassen kann.
● Die Allzweckmütze BaumwollBeanies seien für das Frühjahr sehr gefragt, sagt Rösler. „Sie sind das Richtige, wenn man Laufen geht, draußen Sport macht, wenn es ein windiger Frühjahrstag ist.“
● Bunt Je trister die Zeit, desto fröhlicher sollten die Farben sein, sagt Stahl. Sie empfiehlt vor allem Frauen bunte Kopfbedeckungen, gerne Bonbonfarben. Wer wolle, könne sie auch farblich mit der Schutzmaske abstimmen.
● Der Stilvolle Ein Hut sei die Kopfbedeckung der Wahl für alle, die es eleganter mögen, empfiehlt Rösler. „In modischen Formen sind sie auch etwas für die Jungen. Aber beim
Durchschnittshut steht die Funktion im Vordergrund“, berichtet Rösler. Bei den Damen hingegen gehe es eher um die Optik, da solle es oft ein schicker Hut zum Mantel sein. Hüte seien gerade wieder gefragt, aber das ändere sich laufend: „Es kommt immer darauf an, welche Schauspieler oder Musiker welche Kopfbedeckung tragen. Das beeinflusst den Trend.
● Fürs Büro Je nachdem, wie locker es im Büro zugehen darf, könne man Baumwoll-Beanies tragen oder auch eine schöne Sportmütze. Letztere sei nicht nur für Herren eine Option: „Ich habe auch Sportmützen im Sortiment, die Damen tragen können“, sagt Rösler. Schlechte Nachrichten hat sie hingegen für Anzugträger: Sie haben im Büro keine Chance, ihre Haare zu verstecken. „Zum Anzug kann man zwar draußen einen Hut aufsetzen, aber im Büro ist es schwierig – da muss ich passen.“
● Die Neuheit Im Sommerbereich seien zurzeit Papierhüte, sogenannte Paperhüte, angesagt, sagt Rösler. Sie bestehen aus einem geflochtenen Material, das sehr flexibel ist. „Das ist zum Beispiel beim Reisen sehr praktisch.“Paperhüte seien sowohl bei den Damen als auch bei den Herren sehr gefragt.
● Sportlich und schick Bei den Herren würden Sportmützen immer beliebter – nicht nur für das Training, sondern auch im Alltag. Dieser Bereich sei inzwischen sehr modisch geworden, sagt Rösler. „Sportmützen sind lange als Altherrenmützen abgestempelt worden, aber jetzt gibt es viele schöne Stoffe, und die Schnitte sind moderner geworden.“Deswegen kämen sie in letzter Zeit auch bei der jungen Generation gut an.
● Lässig und praktisch Jetzt, wenn es wieder wärmer wird, komme wieder die Nachfrage nach BaseballCaps, stellt Rösler fest. Die Kappen seien recht praktisch: „Wenn es nicht mehr so kalt ist, sind sie ideal zum Rausgehen, Sportmachen und so weiter.“Baseball-Caps würden heutzutage von allen Altersgruppen getragen, es gebe viele unterschiedliche Richtungen. „Wir haben für jeden etwas da und es wird auch alles nachgefragt.“
● Für Flexible Bei Damen seien Stirnbänder in Mode, die sich oben schließen lassen, sagt Andrea Stahl. Das Ganze sehe dann ein bisschen aus wie ein Turban. So ließen sich auch die unfrisierten Haare gut verstauen.
Sportmützen sind keine Altherrenware mehr