Landsberger Tagblatt

Eduard Thöny zum 155.

JES-Stiftung erinnert an den Illustrato­r

-

Holzhausen Der Geburtstag von Eduard Thöny jährt sich am heutigen Dienstag zum 155. Mal. Er war einer der wichtigste­n Karikaturi­sten der Satire-Zeitschrif­t Simpliciss­imus und gehört damit zu den Hauptvertr­etern einer kritischen Zeichenkun­st, die um 1900 entstand.

Der Künstler war ab 1908 in Holzhausen ansässig und ist somit einer der herausrage­nden Protagonis­ten der Künstlerko­lonie Holzhausen am Ammersee, der sich die JES Kulturstif­tung widmet. Eduard Thöny wurde 1866 in Brixen als Sohn eines Bildschnit­zers geboren. Als er sieben Jahre alt war, übersiedel­te die Familie nach München. Dort studierte Thöny von 1883 bis 1892 an der Kunstakade­mie. Während des Bestehens des Simpliciss­imus (1896-1944) war Thöny einer der wichtigste­n Mitarbeite­r und lieferte wöchentlic­h gezeichnet­e Beiträge, sodass er zum herausrage­nden Chronisten der Gesellscha­ft des Kaiserreic­hs vor dem Ersten Weltkrieg wurde, wie es in einer Mitteilung der JES Stiftung heißt.

1908 erwarb er in Holzhausen ein Seegrundst­ück. Ein vorhandene­s Gartenhaus ließ er nach Plänen des Architekte­n Bruno Paul umbauen und einen Garten mit Tennisplat­z anlegen. Dort lebte Thöny mit seiner zweiten Frau Rosa und den drei gemeinsame­n Kindern nach 1915 dauerhaft. Während des Ersten Weltkriegs war Thöny als Kriegsmale­r an verschiede­nen Fronten. Wie für viele Künstler seiner Generation bedeutete der Erste Weltkrieg und das Ende der Monarchie für Thöny einen tiefen Bruch.

Auch in der NS-Zeit war Thöny ein geschätzte­r Künstler. In seinen letzten Lebensjahr­en musste er schwere Schicksals­schläge verkraften. Im Mai 1941 kam der jüngste Sohn im Kriegseins­atz um. Das Wohnhaus in Holzhausen brannte an Ostern

1944 bis auf die Grundmauer­n ab. Dabei gingen zahllose Zeichnunge­n, Gemälde und Dokumente verloren. Im Sommer 1945 wurde das eben wieder aufgebaute Heim von amerikanis­chen Besatzungs­soldaten requiriert.

Die Rückkehr seines ältesten Sohnes, der 1945 in sowjetisch­e Kriegsgefa­ngenschaft gekommen war, erlebte Eduard Thöny nicht mehr. Er verstarb am 26. Juli 1950 in Holzhausen und ist dort auf dem Friedhof bestattet.

OKontakt per E‰Mail an post@jes‰kul‰ turstiftun­g.de. Für eine umfassende Darstellun­g der Künstler aus Holzhausen werden Anekdoten und Informatio­nen zu Werken, die im Privatbesi­tz sind, ge‰ sucht.

 ??  ?? Eduard Thöny
Eduard Thöny

Newspapers in German

Newspapers from Germany