Daniela Höfler startet das Modelabel Lechliebe
Die 32-Jährige aus Rott macht aus ihrer Liebe zum Fluss eine Geschäftsidee. Sie hat auch bereits einen prominenten Sportler und einen Bürgermeister aus dem Landkreis für sich gewinnen können und weitere Pläne
Rott Daniela Höfler aus Rott ist oft am Lech unterwegs und beschäftigt sich gerne mit Mode. Jetzt hat die Grafikdesignerin ein eigenes Modelabel gegründet, das naheliegenderweise Lechliebe heißt. Einen Spitzensportler aus dem Landkreis Landsberg hat sie mit ihrer Idee schon überzeugt und mit einem Bürgermeister aus dem Landkreis hat sie ein gemeinsames Projekt ausgetüftelt, welches demnächst starten soll.
Daniela Höfler bietet Pullis, Shirts, Mützen und Turnbeutel mit Schriftzügen an, die alle einen Bezug zum heimischen Fluss haben. Es gibt die Produkte unter anderem mit den Schriftzügen „A Lechroaner deaf des“, „Lechmädla“, „Lechpirat“und „Haumdaucha“. Reichlings Bürgermeister Johannes Leis gehörte zu den ersten Kunden von Höfler und ist angetan von deren Angebot. „Die Pullis haben eine gute Qualität und tragen sich super“, lobt er. Gemeinsam wollen sie das Projekt nun noch weiter ausbauen und lokalisieren. „Wir planen, Sprüche und Schriftzüge anzubieten, die auf die einzelnen Orte entlang des Lechs zugeschnitten sind, beziehungsweise den jeweiligen Ortsnamen auf die Kleidung zu drucken“, informiert Daniela Höfler.
Vorgesehen ist laut Daniela Höfler zudem, dass die Gemeinden am Verkauf mitverdienen können. Diese könnten Bürgern und Touristen die Kleidung anbieten, beispielsweise im Direktverkauf oder bei Festen.
Im Urlaub den Lech entlang
Im Gegenzug sollen zwei Euro vom Verkaufspreis an Stiftungen der Gemeinden fließen, so die Idee. Damit könnten wiederum andere Projekte finanziert werden, regt Höfler an. Neben Reichlings Bürgermeister hat sie noch einen weiteren bekannten Unterstützer, der auch schon als Model im Einsatz war: Motorradpilot Marcel Schrötter. „Es ist ein tolles, heimatbezogenes Projekt, das unterstütze ich gerne und die Pullis gefallen mir gut“, sagt der Leistungssportler gegenüber dem Landsberger Tagblatt.
Die Idee für das Modelabel Lechliebe habe sie schon länger gehabt, sagt die 32-Jährige. Es habe in der Vergangenheit nur an der Zeit für die Umsetzung gefehlt. „Ich bin vergangenen Sommer mit meinem Pferd und meinem Hund vom Formarinsee, wo der Lech entspringt, bis zurück nach Issing, dort befindet sich der Stall, in dem mein Pferd steht, geritten und habe beschlossen, es anzugehen.“Seit dem verSommer habe sie Motive entwickelt und diverse Textilien Probe getragen. Die Grafikdesignerin aus Rott ist auch familiär vorbelastet, was das Thema Mode angeht. „Ich komme aus einer Schneiderfamilie und meine Oma hat mir viele Dinge beigebracht.“
Das Wissen nutzt die Grafikerin nun für ihre neue Geschäftsidee. In ihrer Werbeagentur, die sich im Haus befindet, in dem sie auch lebt, hat sie einen Bereich für das Modelabel Lechliebe freigeräumt. Dort stehen jetzt unter anderem ein Arbeitstisch, ein Nähtisch und eine Presse. Sie arbeitet zudem mit einer Druckerei aus Igling zusammen, die laut Höfler über Erfahrung bei der Textilveredelung verfügt.
Wichtig war der Rotterin zudem, dass die Kleidung nicht nur optisch etwas hermacht. „Ich will auch, dass die Herstellung unter fairen Bedingungen erfolgt. Darauf habe ich bei der Auswahl der Zulieferer soweit wie möglich geachtet.“Sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen, will sie sich die Firmen in den beiden Ländern auch persönlich ansehen. Produzieren lässt sie in der Türkei und in Portugal. Auch vor Ort in Rott sind noch mehrere Arbeitsschritte nötig. Unter anderem werden die verschiedenen Motive und Texte mittels einer Presse – die 173 Grad heiß wird – in die Kleidung eingebrannt.
Daniela Höfler setzt bei der Kleidung, die sie anbietet, zudem auf Biobaumwolle als Rohstoff. Aus ihgangenen rer Sicht sind dann die Passform und das Tragegefühl besser, als wenn in der Kleidung Elastan enthalten ist, begründet sie. „Ich wollte zudem Kleidung anbieten, mit der man auch Sport machen kann.“
Bei der Preisgestaltung habe sie sich an vergleichbaren Projekten orientiert, sagt die 32-Jährige und sieht sich hier gegenüber der Konkurrenz „im unteren Bereich“. Von der Nachfrage nach ihren Produkten sei sie überrascht worden, sagt Höfler, die im Oktober mit dem Verkauf startete und vor allem vor Weihnachten viel zu tun hatte. „Ich hatte damit gerechnet, dass es gemütlich anläuft, aber die Mundpropaganda funktioniert offensichtlich sehr gut. Damit habe ich offenbar einen Nerv getroffen, was die Geschenkidee angeht.“
Die Turnsackl, die sie in ihrem
Onlineshop anbietet, würden vor allem von Mädchen und jungen Frauen gekauft und häufig zweckentfremdet als modisches Accessoire genutzt, berichtet die junge Firmengründerin, die zeitweise auch in Apfeldorf gelebt hat. Sie kann sich auch vorstellen, einen eigenen Laden zu eröffnen, legt den Fokus aber derzeit darauf, Vertriebspartner im stationären Handel zu finden. Ihre Pullis und Shirts werden bereits unter anderem in einem Fahrradladen in Burggen angeboten.
Sie sieht angesichts der Tatsache, dass der Lech 300 Kilometer lang ist, noch viel Expansionspotenzial für ihre Geschäftsidee. „Noch schaffe ich es, die Aufträge alleine abzuarbeiten“, sagt Daniela Höfler. Wenn es noch mehr wird oder Großaufträge dazukommen, dann hole ich mir aber Hilfe.“
Die große Nachfrage zu Beginn hat sie überrascht