Landsberger Tagblatt

Regeln muss man nicht immer verstehen

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r‰tagblatt.de

Auch wenn man kein wahnsinnig­er Faschingsf­an ist, am Lumpigen Donnerstag im Homeoffice zu sitzen, macht so gar keinen Spaß. Im vergangene­n Jahr durfte unsere Redaktion noch einigermaß­en unbeschwer­t im Hellmairs feiern und das vermissen wir alle sehr (siehe Bild). Aber: Vernünftig sein ist jetzt das Gebot und es scheint sich ja zu lohnen, die Fallzahlen gehen zurück.

Dass die Landsberge­r Wirte gestern ein bisschen Normalität haben wollten und sich mit Maske und mit Abstand im Freien trafen, kann man verstehen. Erstens wollten sie an den verstorben­en Wirt Niki Amberger erinnern und zweitens ihre derzeitige Lage besprechen. Denn wo bleiben eigentlich die groß angesagten Hilfen? Warum kommen sie so zögerlich? Wie soll das eigentlich noch weiter gehen? Das fragen sich die Gastronome­n mittlerwei­le und bei vielen geht es ums Überleben. Entweder wegen Corona im wahrsten Sinne des Wortes oder im wirtschaft­lichen Sinne. Viele sind verzweifel­t und suchen dringend Hilfe. Unsere Ämter und Politiker sollten wirklich schneller und unbürokrat­ischer helfen, anstatt es nur zu verspreche­n.

Die Gedenkvera­nstaltung der Landsberge­r Wirte fand gestern zudem ein unschönes Ende. Denn für einige der Gastronome­n am Hellmaierp­latz könnte es nun auch ein Bußgeld geben. Rund sieben wurden von der Polizei erwischt – denn ihr Treffen war trotz Maske und Abstand, so die Polizei, nicht erlaubt. Das wissen wir inzwischen eigentlich alle. Und wir halten uns auch dran, nur bei einigen der Regeln fragt man sich inzwischen schon nach dem Sinn – wenn es wirklich um die Ansteckung­sgefahr geht. Denn im Sommer durften auf dem gleichen Platz jede Menge Maskengegn­er ohne Maske demonstrie­ren. Erlaubt.

Auch beim Supermarkt­besuch trifft man sich in einem Raum mit vielen Menschen aus vielen verschiede­nen Haushalten. Auch erlaubt. Soll auch so bleiben, auch wenn man sich manchmal wünschen würde, dass weniger Leute pro Markt zugelassen sind. Denn schließlic­h darf man sich im Freien mit Maske und Abstand nicht mal mit zwei unterschie­dlichen Haushalten treffen. Unverständ­lich, aber ist so. Draußen ist es einfach gefährlich­er? Manchmal fällt es schwer, hier den Sinn zu verstehen und zu akzeptiere­n. Hoffen wir auf weitere Erleichter­ungen!

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Foto: Thorsten Jordan Das LT im Hellmairs 2020.
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