Keine Wortspiele mit Luca Netz!
Luca Netz ein Fußballer, der diesen Namen trägt, müsste eigentlich Stürmer werden. Was für ein Ge schenk es für die Journalisten wäre, die fortan jeden Treffer dahin gehend kommentieren könnten, dass Netz mal wieder eingenetzt hät te! Dass er das Netz zappeln ließ oder was auch immer. Der 17jährige Luca Netz in Diensten von Hertha BSC Berlin scheint aber auch die ei gentlich goldene Regel in der Jour nalistenausbildung zu kennen, die besagt: keine Wortspiele mit Namen. In der Folge wird der ge bürtige Berliner als Linksverteidi ger geführt – und ist auf dieser Position so gut, dass er im vergan genen Jahr mit der FritzWalterMedaille in Bronze für den drittbesten Jugendspieler Deutschlands ausgezeichnet wurde. Angeblich soll der FC Bayern sogar schon am Teenager dran sein (was die Kollegen des Boulevards zur Zeile inspirierte, dass Netz den Bay ern vielleicht ins Netz gehen könn te). Fakt ist: Am Samstag tat Netz nicht nur seinem kriselnden Ver ein, sondern offenbar auch einigen Journalisten einen Gefallen und netzte – Pardon: traf zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart. In einer Phase, in der man im Big City Club vor allem von den hoch dotierten Neuzugän gen spricht, war es also das aus der eigenen Jugend stammende Ta lent, das für Tor und Punkt sorgte. Ganz nebenbei stieg der Verteidi ger mit dem Treffer zum jüngsten Torschützen in der Bundesligage schichte von Hertha BSC auf und lös te damit einen gewissen Kevin Prince Boateng ab. Von seinem Trai ner Pal Dardai gab es nach Abpfiff ein Extralob: „Luca ist ein Riesen Rohdiamant“, sagte der zuvor für die U16 des Klubs zuständige Dardai. Allerdings ist der Treffer auch mit Pflichten verbunden, wie der Coach verriet: „Das erste Tor ist immer teuer. Er musste was ausgeben.“Da mit ging auch der HerthaMann schaft noch etwas ins Netz. (eisl)