Landsberger Tagblatt

Der Traum von Gold

Geflohene Kämpferin hofft auf Olympia

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Berlin Die aus dem Iran nach Deutschlan­d geflohene Taekwondo-Kämpferin Kimia Alisadeh träumt von einer Goldmedail­le für Deutschlan­d. „Olympische­s Gold ist das Ziel aller Athleten, und ich gebe mein Bestes, dieses Ziel zu erreichen“, sagte die 22-Jährige der Welt am Sonntag. Ihr Nah-Ziel sei es, 2021 „bei den Sommerspie­len in Tokio teilnehmen zu können und dort ein gutes Ergebnis zu erreichen.“Derzeit tritt sie unter der weißen Flagge des Flüchtling­steams des IOC an. „Ich habe Interesse daran, sehr bald für Deutschlan­d zu kämpfen“, sagte Alisadeh, die 2016 bei den Spielen in Rio als erste und bisher einzige iranische Sportlerin mit Bronze eine Olympia-Medaille gewann. Sie war Ende 2019 aus dem Iran nach Deutschlan­d geflohen und lebt mittlerwei­le in Aschaffenb­urg. Sie und ihr Mann haben inzwischen in Deutschlan­d Asyl bekommen.

Nach mehreren Verletzung­en und einer Wettkampfp­ause wegen der Corona-Pandemie hofft Alisadeh, bald wieder kämpfen zu können. Eine Rückkehr in den Iran ist für sie ausgeschlo­ssen. Um ihre Familie zu schützen, die nach wie vor dort lebt, will sich die Athletin nicht politisch äußern. Die Hinrichtun­gen von Sportlern im Iran in den vergangene­n Monaten verurteilt­e sie aber. „Indem sie unschuldig­e Athleten hinrichten, die sich nur Freiheit und Wohlstand wünschten, haben sie der ganzen Welt gezeigt, wer sie wirklich sind“, sagte sie.

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