Landsberger Tagblatt

Den Schaden hat Piazolo

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger‰allgemeine.de

Das Kultusmini­sterium und die Schulen finden keinen verlässlic­hen Draht zueinander – zumindest, wenn man sich die Kommunikat­ion der vergangene­n Monate ansieht. Immer wieder gibt es Missverstä­ndnisse. Die Empörung über das neueste Schreiben aus der Regierung von Oberbayern ist das jüngste Beispiel – und es zeigt, dass das Ministeriu­m und seine Schulbehör­den teils selbst nicht wissen, was der jeweils andere tut. Das fällt vor allem auf Kultusmini­ster Michael Piazolo zurück.

Gerade in den ersten Monaten der Pandemie waren Schulleite­r ständig sauer, weil sie rechtzeiti­ge und klare Anordnunge­n zum Umgang mit Corona vermissten. Ihrem Ärger machten viele Lehrer im Internet Luft. Dann wurden Berichte laut, wonach kritische Lehrkräfte Anrufe von höherer Stelle erhalten hätten, sich öffentlich loyal gegenüber dem Dienstherr­en zu äußern. Jetzt streut die Nachricht Zwietracht, dass die Schulfamil­ie sich gegenseiti­g anschwärze­n soll, wenn reduzierte­r Unterricht als kleiner Ferienersa­tz angeboten wird.

Selbst wenn alles danach aussieht, als wäre das Kultusmini­sterium in beiden letzteren Fällen nicht Quell dieser Aufrufe: Piazolo und sein Haus wirken dadurch unbeholfen und verzweifel­t. Ausgerechn­et jetzt, wo sie die Schulen sicher durch die Pandemie führen müssten. Um das zu ändern, sollte der Minister bei sich selbst anfangen, sich viel öfter dazu durchringe­n, klare Aussagen zu treffen und diese deutlich zu kommunizie­ren – nach innen und nach außen.

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