Der HC Landsberg verpasst knapp die Sensation
Gegen Selb zeigen die Landsberg Riverkings eine sehr disziplinierte Leistung. Für Punkte reicht es nicht
Landsberg Es wäre die Sensation schlechthin gewesen: Das abgeschlagene Schlusslicht der Eishockey-Oberliga, der HC Landsberg, bringt das Topteam Selber Wölfe an den Rand einer Niederlage. Doch es sollte nicht sein. Im letzten Drittel sorgten die Selber mit einem Doppelschlag innerhalb einer Minute dafür, das sie doch alle drei Punkte einpacken konnten. Trotzdem ist den Riverkings etwas gelungen, was sie in dieser Saison noch nie geschafft haben.
Obwohl Selb zu den Top-dreiTeams der Liga zählt – geht man allein nach der erreichten Punktzahl, sind die Wölfe sogar Spitzenreiter – haben die Riverkings gegen dieses Team bislang immer gut ausgesehen. Die 1:4- und 3:6-Niederlagen zuvor konnten sich sehen lassen. Und diesmal war es sogar noch knapper: Erst im letzten Drittel, unter anderem mit einem Empty-NetGoal, gelang den Wölfen der 7:4-Sieg in diesem hochklassigen, schnellen und spannenden Spiel.
Nach nur wenigen Sekunden musste Landsbergs Keeper Michael Güßbacher schon in höchster Not retten – und stand weiter im Blickpunkt, denn Selb ließ die Gastgeber in den ersten fünf Minuten kaum aus dem eigenen Drittel.
Dann allerdings drehten die Riverkings das Spiel: In der 6. Minute überraschte Christopher Mitchel nach Pass von Dominic Erdt den Gäste-Keeper mit einem Schuss von der blauen Linie, der perfekt ins Kreuzeck passte. Und es kam noch besser: Nur zwei Minuten später war es Marvin Feigl, der einen Pass von Sven Gäbelein zum 2:0 verwandelte. Die Führung war durchaus verdient, denn die Landsberger störten die Gäste schon früh in deren Drittel, gingen aggressiv, aber diszipliniert in die Zweikämpfe und kamen so immer wieder im Drittel der Gäste zum Scheibengewinn. Ein katastrophaler Fehler im Aufbau sorgte dann aber dafür, dass Selb durch Hechtl (10.) zum 1:2-Anschluss kam. Drei Minuten vor der ersten Pause war es dann noch ein unhaltbar abgefälschter Schuss, der zum 2:2 führte, mit dem es in die erste Pause ging.
Mit Torchancen auf beiden Seiten – wobei die jeweiligen Keeper auch Glück hatten – begann das Mitteldrittel. Und nach 25 Minuten schien die Partie entschieden: Innerhalb von 20 Sekunden gelang Selb durch Miglio und Hechtl ein Doppelschlag zur 4:2-Führung. Doch zum ersten Mal in dieser Saison meldeten sich die Landsberger nach einem derartigen Nackenschlag zurück, was man sicher als Fortschritt in der Entwicklung des Teams verbuchen kann. So schwach man in Überzahl agierte, so gut war die Unterzahl: In der 38. Minute gelang Mika Reuter ein Shorthander zum 3:4. Und nur gut eine Minute später fälschte Patrik Rypar einen Schuss von Marek Charvat unhaltbar zum 4:4 ab: Landsberg war wieder im Spiel.
Auch im letzten Drittel standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber – bis zur 49. Minute. Wieder war es ein Landsberger Fehler, den Selb in Unterzahl zum 5:4 durch Schiener nutzte und nur eine halbe Minute später erhöhte dieser auch noch auf 6:4.
Zwar versuchte der HCL noch mal alles, nahm bereits drei Minuten vor Schluss Keeper Güßbacher für einen weiteren Feldspieler vom Eis und kam zu guten Chancen – aber Selb traf 18 Sekunden vor Schluss noch zum 7:4-Endstand ins leere Tor.
Die Gäste machen gleich gehörig Druck