Viele Weg zum Ruhm
Aufgefallen
Es gibt Professionen, die per se zu Höherem berufen sind: Politiker, Schauspieler, Sportler – sie stehen im Rampenlicht; sie füllen Geschichtsbücher; Straßen, Stadien, ja Städte werden nach ihnen benannt. Und dann gibt es Berufe, die es da etwas schwerer haben. Steuerfachangestellte zum Beispiel. Straßenbauarbeiter. Rathaustelefonisten. Schon mal durch eine Straße gelaufen, die den Namen der immer so freundlichen Fleischwarenfachverkäuferin trägt?
Doch manchmal gelingt es auch Vertretern einer scheinbar unscheinbaren Zunft, in die Welt des Ruhms vorzustoßen. So wie Hartmut Pochanke, seines Zeichens Baggerfahrer. Weil er fränkischen Wissenschaftlern den Weg zur Entdeckung eines bislang unbekannten Fossils freischaufelte, ist ihm ein Platz in der Evolutionsgeschichte gewiss. Aus Dank benannten die Forscher ihren Fund nach Pochanke. Und so heißt die neue Gattung des Pfeilschwanzkrebses nun also „Franconiolimulus pochankei“.
Ob sich Pochanke das jemals hätte träumen lassen? Vermutlich nicht – und so ist die Geschichte eine wunderbare Anregung für all die Schreiner, Zahntechniker oder Fleischwarenfachverkäuferinnen, die ihren Namen schon immer verewigen lassen wollten. Also: Der nächste Einbauschrank heißt Stefan. In jeden Backenzahn werden künftig die eigenen Initialen graviert. Und die hausgemachte Leberwurst wird ab sofort als Feine Franziska verkauft. Es gibt so viele Wege zum Ruhm – man muss sie nur finden. Oder ausbaggern.