„Dummheit fällt auf uns zurück“
Illegale Faschingsparty im Ostallgäu ärgert Vereinspräsidenten
Herr Reinelt, am Sonntag ertappte die Polizei in Schwangau etwa 100 Faschingsfreunde, die eine Art MiniUmzug mit drei Wagen, Kostümierungen und einigen Zuschauern abhielten. Sie sind Präsident des örtlichen Faschingsvereins – haben Sie da etwas mitbekommen?
Peter Reinelt: Ich war völlig überrascht. Ich selbst habe in der Gemeinde am Sonntag nichts mitbekommen, dann habe ich plötzlich einen Anruf von der Polizei erhalten und zum ersten Mal von dem Faschingstreiben erfahren. Das macht mich natürlich sauer. Wir haben als Verein nichts damit zu tun und unsere Veranstaltungen schon vor Monaten wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Jetzt fällt so eine Dummheit auf uns zurück.
Der Verdacht ist ja erst einmal naheliegend, dass Sie als Faschingsverein etwas damit zu tun haben könnten. Reinelt: Was ich aus der Gemeinde mitbekommen habe, haben einige Verständnis dafür gezeigt. Andere – wie ich – sind sauer. So eine illegale Party wirft kein gutes Licht auf Schwangau und auch nicht auf unseren Fasching. Ich wollte die Vorwürfe, dass wir etwas damit zu tun haben, gleich aus dem Weg räumen und habe auch über die sozialen Medien klargestellt, dass der Faschingsverein Schwangau nicht an diesem Faschingstreiben beteiligt war. Denn was auf uns und auf mich als Präsidenten eingeprasselt ist, war wirklich alles andere als schön.
Wie meinen Sie das?
Reinelt: Viele haben sich bei mir gemeldet, was uns einfallen würde, eine Faschingsparty zu veranstalten. Sogar nachts haben mich zwei Anrufe auf meiner privaten Nummer erreicht, von denen ich mich beschimpfen lassen musste. Das macht uns als Faschingsverein natürlich unglücklich. Wir mussten auf eine ganze Saison verzichten und bekommen jetzt auch noch die Folgen für eine Sache zu spüren, mit der wir nichts zu tun haben.
Wissen Sie, wer für die illegale Faschingsparty verantwortlich ist? Reinelt: Nachdem mich der ganze Ärger am Sonntag erreicht hat, habe ich mich auch selbst auf Spurensuche begeben, auch um einen Verantwortlichen zu finden. Aber so richtig klar ist es auch mir noch nicht, wie viele Menschen tatsächlich dabei waren oder wie das ablief.
Peter Reinelt ist seit fünf Jahren der Präsident des Faschingsvereins Schwan gau im Landkreis Ostall gäu.