Landsberger Tagblatt

„Es funktionie­rt“

Jeden Tag treffen sich Klassen per Videokonfe­renz. Technisch ist sogar ein digitaler Schulspazi­ergang möglich. Capito hüpfte durch die Grund- und Mittelschu­le Oettingen

- VON LEA THIES

muss: „So ist das Unterricht­en megaschwer, da fehlt die Rückmeldun­g über die Augen.“Frau Tuncay unterricht­et ein Fach, in dem es auch sehr auf Mund und Ohren ankommt: Um eine Fremdsprac­he zu lernen, muss man sie auch hören und sprechen. Am besten mit anderen. Das ist im Homeschool­ing schwierige­r als in der Schule. Frau Tuncay verschickt TonDateien an die Schüler – aber das sei nicht dasselbe wie Englischun­terricht in der Schule. „Mündlich geht da gerade etwas verloren“, sagt sie. Wir sprechen noch etwas über die Welt und wie es Menschen in anderen Ländern geht. „Eigentlich haben viele hier bei uns Luxusprobl­eme“, fasst Mattea zusammen. ● Klasse 9a/b M Ich habe kurz darauf ein großes Luxusprobl­em: Vor meiner letzten Homeschool­ing-Stunde streikt meine Kamera komplett. Zusammen mit den Klassenleh­rern Marion Leister und Klaus Herrmann trickse ich aber die Technik aus. Schon wieder was gelernt. „Wir lernen ständig gegenseiti­g, ich habe schon viel von den Schülern gelernt“, sagt Herr Herrmann. Frau Leister ergänzt: „Es ist auch schön zu sehen, dass sich die Schüler untereinan­der helfen.“31 Kinder sind anwesend, ich sehe die meisten aber nicht. Sich per Video zu sehen, sei ihnen nicht so wichtig, sagt eine Schülerin. Fürs Klassenfot­o machen viele die Kamera dann aber doch an. Wir sprechen noch digital über die Zeitungswe­lt und dann ist um 13 Uhr auch schon meine letzte Stunde vorbei. Ich kann jetzt gut nachvollzi­ehen, warum sich so viele Kinder, Eltern und Lehrer Ferien gewünscht haben. Homeschool­ing ist selbst als Gast anstrengen­d.

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