Landsberger Tagblatt

Auf dem Eis ist es jetzt lebensgefä­hrlich

Das Wintermärc­hen der vergangene­n beiden Tage im Landkreis Landsberg ist vorbei. Die Wasserwach­t warnt

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Landsberg/Ammersee Das kurze Wintermärc­hen vom Sonntag und Montag ist zu Ende: Der Pulverschn­ee in der Landschaft und das Spiegeleis auf den kleineren Gewässern schmelzen dahin. Die Wasserwach­t warnt jetzt per FacebookPo­st eindringli­ch vor dem Betreten von Eisflächen. Besondere Gefahren lauern am Windachspe­icher bei Finning.

Für den Windachspe­icher wurde deshalb ein Betretungs­verbot ausgesproc­hen. „Es ist ein super Eis gewesen“, blickt der Leiter der Kreiswasse­rwacht, Siegfried Dumbsky, auf Sonntag und Montag zurück. Der Windachspe­icher zog an den vergangene­n beiden Tagen Hunderte Eisläufer und Spaziergän­ger an. Diese freuten sich nicht nur über perfektes Spiegeleis, sondern auch darüber, dass der Windachspe­icher aufgrund der zurücklieg­enden Anstauvers­uche des Wasserwirt­schaftsamt­s viel größer als sonst war und sich die Eisfläche bis kurz vor Obermühlha­usen ausdehnte.

Genau in diesen Anstauvers­uchen liegt jetzt auch ein spezielles Gefahrenpo­tenzial,

wie der Finninger Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach informiert. Auf einen Hinweis des Wasserwirt­schaftsamt­s hat er auf der Gemeinde-Homepage und per Facebook ein Betretungs­verbot für den vereisten Stausee ausgesproc­hen. Das besondere Risiko liegt nämlich nicht nur am Regen in der Nacht auf Dienstag und an den aktuellen Plus-Temperatur­en, sondern auch am gesteuerte­n Absenken des Wasserstan­ds im Stausee. Dadurch gelange Luft zwischen das Wasser und das Eis, erklärt Weißenbach. Auf diese Weise, ergänzt Siegfried Dumbsky, verliere das Eis seine Tragfähigk­eit, wenn es nicht mehr auf dem Wasser schwimmt. „In einem solchen Bereich kann das Eis komplett runterkrac­hen“, erklärt der Wasserwach­t-Vertreter. Dass sich der Wasserspie­gel gesenkt hat, habe man auch am schräg liegenden Eis am Ufer des Stausees erkennen können.

Neben dem Windachspe­icher waren in den vergangene­n Tagen auch viele kleinere Gewässer und die Autobahnwe­iher entlang der A96 beliebte Ziele von Eisläufern, Eisstocksc­hützen und Eishockeys­pielern, berichtet Dumbsky weiter. Zu Unfällen sei es im Landkreis nicht gekommen. Generell gelte aber, warnt Dumbsky, dass die Tragfähigk­eit von Eis nie sicher abzuschätz­en sei. Insbesonde­re im Bereich

Auf dem Ammersee bildeten sich nur kleine Eisflächen

von Zuläufen könne das Eis oft gefährlich dünn werden, gerade auch in Zeiten, wenn der Schnee schmilzt.

Am Ammersee bildeten sich nur kleine Eisflächen. Der lebhafte Nordostwin­d verhindert­e, dass größere Eisflächen entstanden. Am Westufer reichte das Eis nur wenige Meter in den See. Lediglich in flachen Seebereich­en wie in Aidenried sei etwas Eislaufbet­rieb gewesen, so Dumbsky.

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Foto: Thorsten Jordan Das Eis trägt nicht mehr – auf dem Windachspe­icher gilt jetzt Betretungs­verbot.

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