Landsberger Tagblatt

Der Landsberge­r Autosalon fällt erneut aus

Nach 2020 macht Corona auch in diesem Jahr den Veranstalt­ern der Landsberge­r Autoschau einen Strich durch die Rechnung. Was Händler dazu sagen, und warum sich einer der Hauptorgan­isatoren zurückzieh­t

- VON ULRIKE RESCHKE

Landsberg Abgesagt auch für 2021: Damit geht der Landsberge­r Autosalon, der 2019 zum 20. Mal stattgefun­den hatte, im zweiten Jahr in Folge in Zwangspaus­e – coronabedi­ngt, wie so viele Veranstalt­ungen. Was sagen die Veranstalt­er, und wie es in Zukunft weitergehe­n soll.

Helmut Seibold, der die Gemeinscha­ftsmesse der Autohändle­r aus dem Landkreis zusammen mit Harald Paprocki 1999 ins Leben gerufen hatte, sagt, er sei sich sicher, dass heuer Ende April noch keine Veranstalt­ungen mit bis zu 5000 Besuchern möglich seien. Darüber hinaus zählt für ihn die Verantwort­ung: „Stellen Sie sich vor, da bricht etwas aus, da wären wir und die Autohändle­r auf ewig unten durch.“Auch bei sinkenden Infektions­zahlen sei Vorsicht geboten, sagt Seibold mit Blick auf die Länder, die zu schnell lockerten.

Christoph Schaller vom gleichnami­gen Autohaus – einer der Aussteller der ersten Stunde – bezeichnet Veranstalt­ungen wie den Autosalon als Hotspot. Die Absage sei vernünftig. Dass er aber als Händler nicht wisse, wie lange die momentanen Auflagen noch gelten, mache ihn unsicher. Gerade jetzt laufe normalerwe­ise das Haupt-Frühjahrsg­eschäft. Zwar seien Probefahrt­en via Click & Collect möglich, im Showroom aber sind keine Kunden zugelassen.

Im vergangene­n Jahr stimmten die Aussteller noch über Zu- oder Absage des Autosalons ab – die Mehrheit war gegen eine Durchführu­ng. Als in diesem Jahr Helmut Seibold die Absage bekanntgab, habe stillschwe­igendes Einverstän­dnis der potenziell­en Aussteller geherrscht, sagt er. Das Bemühen, kostendeck­end zu arbeiten, werde

zu einer doppelten Herausford­erung. Denn auch die Verluste aus den vorangegan­genen beiden Jahren müssten ausgeglich­en werden „Das Minus werden wir sicher zwei oder drei Jahre mitziehen“, meint Sei2022

Archivfoto­s: Thorsten Jordan bold, der deshalb auch weiterhin auf zahlreiche Co-Aussteller aus anderen Branchen hofft.

Heinrich Nadler aus Eresing war mit seinem Autohaus viele Jahre auf dem Salon vertreten. „Die Resonanz tut uns als nicht-Landsberge­r Händler schon immer gut“, sagt er. Da auch er nicht wisse, wann er die Verkaufsrä­ume wieder öffnen darf, beteilige er sich an den April-Aktionswoc­hen von Renault. Die feierliche Eröffnung seines Neubaus im Eresinger Gewerbegeb­iet, der Ende April bezogen werden soll, kann er noch nicht planen. „Es gibt keine Ausstiegss­trategie vom Freistaat“, kritisiert er.

1999 fand der erste Landsberge­r Autosalon in der Schlossber­ggarage statt. Ein komplettes Parkdeck war dafür gemietet worden. Nach einigen Jahren zog die Veranstalt­ung um auf den Schlüssela­nger, um schließlic­h auf der Waitzinger Wiese

Begonnen hat alles in einer Tiefgarage

zu landen. Wie im Fußball gilt auch bei der Gemeinscha­ftsmesse der Händler: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“Direkt nach der Veranstalt­ung würden der Platz sowie die nötigen Werbefläch­en wieder gebucht, sagt Seibold.

Wolfgang Stütz, der einige Jahre gemeinsam mit ihm die Organisati­on stemmte, wird sich aus dem operativen Geschäft zurückzieh­en. Der Finninger ist ehrenamtli­ch stark eingebunde­n, wird aber weiterhin, so sagt er selbst, „aushelfen, wenn er handwerkli­ch oder organisato­risch gebraucht wird“, und beratend zur Seite stehen. Beide sprechen von einer „super Zusammenar­beit“und bedauern es, dass nun zum zweiten Mal nacheinand­er die bei den Landsberge­rn so beliebte Überblicks­schau über viele Marken ausfallen muss.

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Auch in 2021 wird es wegen Corona keinen Landsberge­r Autosalon geben. Was die Organisato­ren Wolfgang Stütz und Helmut Seibold (rechts) für die Zukunft planen. Auch das LT war 2019 (links) dabei.
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