Mit der 4c bei den alten Römern
Die 26 Jungen und Mädchen von der Centerville-Schule in Augsburg haben im Homeschooling tolles gezaubert und zeigen es Capito im digitalen Unterricht
von damals würden ganz schön staunen, wenn sie uns hier gerade sehen könnten, wie wir am Computer lernen. Das käme ihnen sicher wie Zauberei vor.
Ein bisschen wie Zauberei kommt es mir auch vor, als ich die Bastelarbeiten der Klasse zum Thema Alte Römer sehen darf. Eine Woche hatten sie Zeit und ich staune, was da alles entstanden ist. Auch Frau Jordan lobt die 26 Jungen und Mädchen. Mavie etwa hat eine riesige römische Brücke aus Schnee nachgebaut, über die winzig klein ihre Schleich-Pferde gehen. Ben hat das Kolosseum aus Schnee geformt.
Es gab Suppe aus verfaulten Fischinnereien
Vito-Max zaubert mit Worten und trägt ein lustiges AsterixObelix-Gedicht vor. Jennifer hat hübschen römischen Schmuck nachgebastelt. Josiah hat ein Werbeplakat gestaltet, auf dem ein Kampf im Kolosseum angekündigt wird. Paul zeigt eines in die Kamera, in dem ein Wagenrennen angekündigt wird. Ellina hat eine römische Speisekarte gezeichnet – und als sie vorliest, bin ich ganz froh, dass ich nicht im alten Rom gelebt habe. Suppe aus verfaulten Fischinnereien, igitt. Dann doch lieber gekochte Tauben und hausgemachtes Brot und Oliven. Die besten Freundinnen Ana und Pia sitzen gemeinsam vor einem Computer und machen Homeschooling im Doppelpack. Sie tragen mir ein Arzt-Patienten-Gespräch vor. Ein Arzt hieß damals Medicus. Gegen Kopfschmerzen verschrieben sie Zitronenmelisse, gegen Augenprobleme Rosmarin und wenn die Zähne ausgefallen sind, formten sie aus Gold oder mit Blei eine Gebiss-Schiene, in die sie Zähne aus Knochen oder Elfenbein setzten. Mir schwirrt fast ein wenig der Kopf bei all den tollen Infos – aber noch nicht so sehr, dass ich Zitronenmelisse kauen müsste. Ich staune, was die Kinder alles wissen. Und einige Präsentationen können sie dann ja nächste Woche, wenn der Wechselunterricht beginnt, auch im Klassenraum zeigen und aufhängen, im echten.