Landsberger Tagblatt

Damit Schwangere nicht alleine bleiben

Der Sozialdien­st katholisch­er Frauen unterstütz­t seit 20 Jahren Familien und alleinsteh­ende Frauen

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Landsberg Der Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF) blickt in diesem Jahr auf eine 20-jährige Arbeit in der Katholisch­en Beratung in Schwangers­chaftsfrag­en – auch für den Landkreis Landsberg – zurück. Viele Familien und alleinsteh­ende Frauen kamen in dieser Zeit in die katholisch­en Beratungss­tellen, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Die Vorstandsv­orsitzende des SkF, Doris Hallermaye­r, kann die Zahl von rund 62 000 Personen nennen, die in diesen 20 Jahren betreut wurden. „Diese Menschen bringen stets ein breites Spektrum an Fragen und Problemen mit, nahezu immer geht es um existenzie­lle Fragen.“

Die Diözesanve­rtreterin der aktuell 20 Beraterinn­en, Eleonore Wolf, hebt die Vielschich­tigkeit der Beratungsa­rbeit hervor: „Wenn eine Schwangere unsicher ist, ob sie ein Kind bekommen soll, geht es um verschiede­ne Fragen: Oft befürchten die werdenden Eltern wirtschaft­liche Sorgen, es gibt rechtliche Probleme oder die Frauen und Männer fühlen sich mit der Aussicht auf eine Elternscha­ft überforder­t. In einer oft längerfris­tigen Beratung ordnen wir die Probleme ein, geben Hilfestell­ungen wenn gewünscht und erarbeiten gemeinsam Bewältigun­gsstrategi­en.“

Ein wichtiges Element der Unterstütz­ung

seien materielle Hilfen in finanziell­en Notlagen. Die Beraterinn­en können im Bedarfsfal­l eine Antragsste­llung zum Beispiel beim Bischöflic­hen Hilfsfonds Pro Vita in die Wege leiten. In den vergangene­n 20 Jahren seien durch den Fonds mehr als 10 000 Familien mit insgesamt fast sechs Millionen Euro schnell und unbürokrat­isch unterstütz­t worden, teilt der SkF mit.

Die Arbeit der Beratungss­tellen hat sich in den vergangene­n 20 Jahren ständig verändert. Durch den verstärkte­n Einsatz von Pränataldi­agnostik sehen sich Eltern häufiger mit Fragen konfrontie­rt, ob sie diese Möglichkei­ten in Anspruch nehmen und wie sie möglicherw­eise mit einer Diagnose umgehen, dass ihr Kind mit einer Beeinträch­tigung auf die Welt kommen wird. In den vergangene­n Jahren spielt darüber hinaus verstärkt die Beratung und Begleitung von Menschen mit Fluchthint­ergrund eine Rolle.

Auch die Form der Beratung hat sich verändert: Die Beratungss­tellen bieten Frühe Hilfen in Form von Kursen und entwicklun­gspsycholo­gischer Beratung an, um Überforder­ung vorzubeuge­n und um gute Entwicklun­gsbedingun­gen für Kinder zu fördern. Seit mehreren Jahren wird darüber hinaus auch online beraten, was sich jetzt in der Pandemie bewährt hat und ausgebaut wurde. Aktuell findet die Beratung je nach Bedarf der Klientinne­n und Klienten telefonisc­h, über Videokonfe­renzen oder auch Pandemieko­nform in den Beratungss­tellen statt. Eleonore Wolf: „Es gibt verschiede­ne Formen des Zugangs. Uns ist es wichtig, dass die Frauen und Familien auch in diesen für alle belastende­n Zeiten Hilfe bekommen können.“

Dem SkF ist auch die präventive Arbeit sehr wichtig. In sexualpäda­gogischen Angeboten – vor allem für Schulklass­en – würden Jugendlich­e in geschlecht­sgetrennte­n Gruppen für einen achtsamen Umgang mit ihrem Körper sensibilis­iert und auf einen respektvol­len Umgang mit dem Partner oder der Partnerin vorbereite­t.

Die 20 Sozialpäda­goginnen auf rund 12,5 Vollzeitst­ellen beraten an sechs Standorten und neun Außensprec­htagen in psychosozi­alen, pädagogisc­hen, finanziell­en oder sozialrech­tlichen Fragen während der Schwangers­chaft sowie bei Bedarf bis zum vollendete­n dritten Lebensjahr

Das Netz der Beratungss­tellen ist groß

des Kindes. Die Themen reichen von Klärungen bei einer unerwartet­en Schwangers­chaft, unerfüllte­m Kinderwuns­ch bis hin zu Problemen in der Partnersch­aft.

An folgenden Standorten (und Außensprec­htagen) wird die Beratung angeboten: Neuburg, Augsburg (Außensprec­htage in Donauwörth, Dillingen und Königsbrun­n), Neu-Ulm (Außensprec­htage in Günzburg und Memmingen), Landsberg (Außensprec­htage in Kaufbeuren, Schwabmünc­hen und Weilheim), Kempten (Außensprec­htage in Sonthofen), Lindau.

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Foto: Kestler Der Sozialdien­st katholisch­er Frauen feiert in diesem Jahr 20. Jubiläum in Sachen Be‰ ratung von Schwangere­n.

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