Lüften ist besser als filtern
Ab Montag öffnen in einigen Bundesländern wieder die ersten Schulen. Es findet also Unterricht im Klassenraum statt. Und wieder stellt sich die Frage: Wie schützt man Kinder und Lehrkräfte dort vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus? Mit häufigem Lüften, sagen manche. Andere sagen: Mit Geräten, die die Luft filtern. Fachleute haben beide Möglichkeiten verglichen. Sie sagen: Luftreiniger sind kein Ersatz fürs Lüften. Wer alle Fenster drei Minuten lang ganz öffnet, erzielt ein besseres Ergebnis, als wenn er vier Lüfter eine halbe Stunde laufen lässt. Besseres Ergebnis heißt: Es verschwinden die Aerosole aus der Luft. Diese winzigen Tröpfchen kommen etwa beim Sprechen in die Umgebung und können Viren enthalten. Trotzdem können die Luftfilter helfen, sagen die Fachleute. Zum Beispiel, wenn die Fenster nicht ganz geöffnet werden können. Um sich zu schützen, sind aber auch andere Dinge weiterhin wichtig: Masken etwa und der Abstand zu anderen.
Ha, endlich kann ich auch mal mit den Hintergründen spielen. Das Videokonferenzprogramm, mit dem die 4. Klasse der Grundschule Mering Luitpoldstraße und Lehrerin Barbara Kiemle sich morgens zum Start in den Tag trifft, erlaubt das nämlich auch Gästen. Gleich mal schnell eine Palme eingeblendet, gut gegen Fernweh. Da weiß ich noch nicht, dass mich ein paar Minuten später genau das Gegenteil von Strand, Sonne und Wärme erwartet.
Und wie viele Kilometer sind eine Million Gummibärchen?
Die Klasse bespricht den Tagesplan. Die Kinder lernen gerade die bayerischen Regierungsbezirke kennen. Weil bloßes Auswendiglernen ja langweilig ist, hat Barbara Kiemle den Kindern auf die Lernplattform Mebis ein digitales RegierungsbezirkeMemory gestellt. So können sie beim Spielen lernen.
In Mathe arbeiten die Kinder schon mit richtig großen Zahlen. Gerade Thema: eine Million. Mathematisch ist das ja ganz einfach: eine Eins mit sechs Nullen. Aber als Menge ist eine Million unvorstellbar viel. Um diese große Zahl zu veranschaulichen, liest Barbara Kiemle den Kindern aus dem Bilderbuch „Wie viel ist eine Million?“von der Autorin Anna Milbourne vor. Dabei blendet sie auf dem geteilten Klassenbildschirm die Buchseiten ein. Die Kinder können den Pinguin Pipp durch die Antarktis begleiten, wie er sich auf die Suche nach der Antwort macht. Ich schaue gerne mit meiner neuen Palme im Rücken zu. Das Ende verrate ich hier natürlich nicht. Sonst nehme ich ja denjenigen die Spannung, die das Buch noch lesen möchten.
Barbara Kiemle stellt den Kindern auch noch eine Mathetextaufgabe: Wie viele Kilometer ergeben eine Million aneinandergereihte Gummibärchen? Jussi weiß sofort, wie das gerechnet wird: „eine Million mal ein Zentimeter“, sagt er. Denn ein Gummibärchen ist ungefähr ein Zentimeter lang. Und wie viele Kilometer sind eine Million Zentimeter? Die Lösung könnte ich hier natürlich in der Zeitung schreiben, aber dann ist diese kreative Hausaufgabe für Montag kaputt. Für alle Kinder, die das nun also wissen möchten: selbst ausrechnen oder Mama und Papa fragen.
Dann spreche ich mit den Jungen und Mädchen über das Homeschooling und wie sie das finden. Ich erfahre: Diese Art des Lernens ist für die Kinder irgendwie normal geworden und nichts Besonderes mehr. Das merke ich nicht nur durch die Antworten (siehe Infokasten unten), sondern auch an der tollen Beteiligung. Die Kinder melden sich wie im normalen Klassenzimmer. Sie stellen mir auch Fragen zu meiner Arbeit und meinem Beruf. Alle passen gut auf. Als nach 50 Minuten die Videokonferenzsitzung