Kindergärten gehen neue Wege bei der Anmeldung
Wegen Corona fällt in vielen Einrichtungen im Landkreis Landsberg der Tag der offenen Tür aus
Landsberg Es ist eine große Veränderung im Leben junger Familien, wenn der Nachwuchs nicht mehr daheim betreut wird, sondern von Erzieherinnen in einer Kindertagesstätte. Eltern wollen den eigenen Nachwuchs gut aufgehoben wissen und nutzen häufig den Tag der offenen Tür, um sich einen Eindruck vom pädagogischen Konzept und dem Gebäude zu verschaffen. Coronabedingt ist das heuer aber vielerorts nicht in gewohnter Form möglich. Die Träger der Einrichtungen im Landkreis Landsberg gehen verschiedene Wege, um die Eltern zu informieren.
Zu den großen Trägern im Landkreis gehört das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit neun Kindertagesstätten, unter anderem in Landsberg, Prittriching und Hofstetten sowie der Mittagsbetreuung in Lengenfeld. Andrea Maier vom BRK sagt, dass derzeit alle Gespräche mit Eltern über E-Mail und Telefon stattfinden. „Wir haben zudem alle Einrichtungsleiterinnen mit einem Diensthandy ausgestattet, mit dem sie außerhalb der Betreuungszeiten über die App Zoom eine Videokonferenz mit den Eltern führen und ihnen auch die Einrichtung zeigen können.“
Das bietet unter anderem Stephanie
Mößmer, Leiterin in Denklingen, an. „Es ist ein gutes Angebot für Eltern, die es nicht zum Tag der offenen Tür schaffen.“Der fand am vergangenen Samstag statt. Der Termin sei gut angenommen worden, auch wenn die persönliche Besichtigung der Einrichtung wegen der Pandemie nicht möglich gewesen sei, so Mößmer. Normalerweise bestehe an diesem Tag für die Kinder die Möglichkeit, die Kindertagesstätte zwei Stunden zu besuchen und zu spielen, während die Eltern sich informieren. Laut Andrea Maier wurde der Tag der offenen Tür in allen BRK-Einrichtungen nach hinten verschoben, in der Hoffnung, dass dieser doch noch stattfinden kann. Und die Pandemie sorgt für weitere Unwägbarkeiten, was die Planungen der Träger angeht, berichtet Maier. „Wir haben vergangenes Jahr im März die Zusagen verschickt und hatten dann bis zum Beginn des Kindergartenjahrs im September viele Abmeldungen, vor allem, weil Interessenten ihren Job verloren haben.“Eine Warteliste habe das BRK aktuell nur bei der Krippe in Landsberg, so Maier. In den Dörfern werde meist mit Puffer geplant, um auf Zuzug reagieren zu können.
Auf Einzelbesuchstermine außerhalb der Betreuungszeiten, in denen die Eltern in die Einrichtung kommen, setzt heuer auch der evangelische Kindergarten in Landsberg. Diese werden bis Ende Februar angeboten, informiert Katrin Straib, stellvertretende Einrichtungsleiterin. Wie die Stadt Landsberg auf Nachfrage mitteilt, handhaben es die Einrichtungen sehr unterschiedlich. In Heilig Kreuz werde es am Samstag, 27. Februar, einen Tag der offenen Tür geben, am 5. März einen im Waldkindergarten Pitzling.
Virtuelle Rundgänge seien beispielsweise auf den Internetseiten des Kinderhauses an der Römerauterrasse und im AKE-Kindergarten möglich. Für alle Anmeldungen mit Betreuungsbeginn zum 1. September startet der Versand der Zusagen laut Pressestelle der Stadt am 15. März. „In der Regel wird jedes Kind einen Platz, möglicherweise jedoch nicht immer in der Wunscheinrichtung, bekommen.“
Keine persönlichen Besichtigungen sind in Utting im Kindergarten wegen der Pandemie möglich, informiert Leiterin Beatrix Reindl. „Wir haben zusätzliche Fotos auf die Internetseite gestellt und das Anmeldeformular
kann heruntergeladen werden. Fragen beantworten wir am Telefon.“Es sei zudem die Möglichkeit geschaffen worden, die Verträge an Eltern, deren Kinder neu aufgenommen werden, per E-Mail zu schicken, sollte es nichts anders möglich sein. Reindl beobachtet in Utting „eine steigende Nachfrage“. Da aber in den vergangenen Jahren zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden seien, beispielsweise mit einer
In Dießen könnte es für einige eng werden
weiteren Krippengruppe, sei die Versorgung „gut“.
Besichtigungen werden heuer auch bei St. Gabriel in Dießen nicht möglich sein, sagt Leiterin Andrea Thanner. Dort können Eltern sich bis zum heutigen Freitag anmelden. Danach erfolge ein Abgleich mit den anderen Tagesstätten in Dießen. „Die Eltern, die dann von uns eine Zusage erhalten, werden zu einem kleinen Elternabend eingeladen. Diese Vorgehensweise handhaben wir aber schon immer so, nur die Besichtigungsmöglichkeit fällt weg.“In Dießen sei die Nachfrage „deutlich höher“als das Platzangebot, so Thanner.