Laptop und Lederhose
Die CSU Reichling debattiert diesmal virtuell. Staatsminister ist Gastredner
Reichling/Landsberg Eine virtuelle Bürgerversammlung gab es bereits im Landkreis – und zwar in Thaining. Nun hat Reichling den virtuellen Aschermittwoch der CSU nachgelegt. Mit Gastredner Dr. Florian Herrmann, Staatsminister für Bundesund Europaangelegenheiten und Medien, lockte Reichlings CSU-Ortsverband bis zu 50 Besucher ans Laptop. Im Mittelpunkt stand – wie könnte es anders sein – die Corona-Krise. Aber es wurden auch lokale Themen angesprochen.
Johannes Leis, Bürgermeister von Reichling und CSU-Ortsvorsitzender, begrüßte die Teilnehmer zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Kießling. „Die CSU zeigt mit dem virtuellen Aschermittwoch, dass sie präsent ist“, sagte Leis. Der Spruch „mit Laptop und Lederhose“von Edmund Stoiber passe besser denn je. Auf die Bundestagswahl blickte Michael Kießling: Es stehe ein Schicksalsjahr an. „Aber ich denke, wir haben ein gutes Team“, so Kießling.
Um die Pandemie, deren Auswirkungen und die Bekämpfung drehte sich die Rede von Staatsminister Dr. Florian Herrmann. Exakt vor einem Jahr sei der erste Fall von Corona aufgetreten „Damals dachten wir, wir haben es im Griff“, so Herrmann, doch das erwies sich als Irrtum. Jetzt befinde man sich ähnlich wie damals wieder an einer Weggabelung: Einmal habe man die Möglichkeit der Immunisierung – was sich niemand so schnell habe vorstellen können – zum anderen bekomme man es mit immer gefährlicheren Mutanten des Virus zu tun.
Dazu teilte Landrat Thomas Eichinger mit, dass inzwischen in allen Pflegeheimen die Zweitimpfung erfolgt sei. Jetzt würden die Personen im Alter von 80 Jahren aufwärts geimpft, und „das geht noch eine Weile so, da eine große Impfbereitschaft vorhanden ist“.
Dafür, einen „kühlen Kopf“zu bewahren, plädierte Herrmann und man müsse den Weg der Vorsicht und Umsicht weitergehen. Nach wie vor befinde man sich in einer dynamischen Lage und müsse schnell Entscheidungen treffen. Gleichzeitig müsse man gegen Falschinformationen und Corona-Leugner vorgehen.
Dazu schlug Dr. Thomas Goppel, Vorsitzender der Senioren-Union der CSU, vor, künftig die öffentlichrechtlichen Fernsehsender für eine wöchentliche Mitteilung zu nutzen – ähnlich wie Kanzler Sebastian Kurz in Österreich. Er wies darauf hin, wie wichtig eine „konstruktive Entwicklung“des Freistaats sei.
Fragen der Besucher bezogen sich auf den Landkreis – etwa auf die Zukunft des ehemaligen Fliegerhorsts in Penzing, die „exorbitanten“Wohnpreise am Ammersee und darauf, dass der Freistaat in Sachen Mobile Zukunft nicht zu kurz komme.