Stadtbus: Wegschieben ins Digitale
Zum Artikel „So soll der Stadtbus attrak tiver werden“vom 15. Februar: Landsberg hatte einen Stadtbus, der als Linie die Stadt abdeckte und damit von Jahr zu Jahr Fahrgäste gewann. Dann änderte man Linien und so richtig im Auge behielt man ihn nicht und fiel zurück auf die Anfangszahlen.
Die Verschlimmbesserung mit dem Abbau der Bushaltebuchten zeigt nur eine Wirkung: mehr stehende Fahrzeuge, aber für den Stadtbus nichts Positives, sowie für den Verkehr an sich. Dafür entschloss man sich zu Aufwertungen der Anzeigen am ZOB und möglicherweise an Haltestellen, digitaler solle es werden.
Neues bis 2028: Nun kann man die Anbindung des Pflugfabrikgeländes nachvollziehen, warum wird aus einer Linie 3 eine noch größere Stadtrundfahrt, weil ständig der Waldfriedhof mit seiner Randlage eingebunden würde?
Und neu ab 2028 ein „RestStadtbus“in Kombination mit einem Rufbus, also einem taxiartigen Kleintransportersystem als Optimierung vermutlich. (...)
Die Punkte, die wirklich zählen beim Öffentlichen Verkehrsmittel wie einfache Benutzbarkeit, klare Tarife, wenig Umsteigerei, Angebotszeiten, die sich am Bedarf und nicht am finanziellen Willen der Gemeinde orientieren, ob die erfüllt würden gibt die bisherige Informationsmenge nicht her.
Den Eindruck, dass hier weniger Linien einen Rückzug der Stadt aus dem Bus darstellen könnten, halte ich für nicht ganz abwegig, weil ein Abwickeln der Aufgabe durch Verringerung der zu planenden Linien und Weitergabe der Verantwortung an die, die den Rufbus rufen, doch viel von der Verantwortung für Wohl und Wehe vom Bereitstellenden zu den Nutzern verschiebt. Zurückgezogen aus dem „großen Zugriff“hat sich die Stadt ja schon beim letzten Mal der Neubeauftragung und gern auf die Betreiber und das LRA verwiesen, wenn es Probleme gab.
Entwickeln heißt halt Verantwortung, Wegschieben in eine App ist natürlich leichter und wirkt modern, weil digital.
Andreas Guldner, Landsberg