Landsberger Tagblatt

Schulleite­r sind sauer

„Brandbrief“an den Kultusmini­ster

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München Die Grundschul­en öffnen an diesem Montag wieder für viele Kinder – doch die Schulleitu­ngen verzweifel­n oft an „unrealisti­schen“Corona-Vorgaben des Kultusmini­steriums. Die immer neuen Hygieneplä­ne in kürzester Zeit und ohne Vorlauf umzusetzen, sei nahezu unmöglich, schrieb der bayerische Schulleitu­ngsverband für Grund-, Mittel- und Förderschu­len in einem „Brandbrief“an Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler) am Wochenende.

„In Woche 14 des Lockdowns ist die Grenze der Belastbark­eit und vor allem auch der Realisierb­arkeit bei den Schulleitu­ngen erreicht“, heißt es darin. Schulleitu­ngen seien „einmal mehr an vorderster Front ins Dauerfeuer geschickt worden“. „Das verfügbare Löschwasse­r geht zuneige.“

Ein „Beispiel der Unmöglichk­eit der Umsetzung“sei an Grundschul­en die Notbetreuu­ng im Wechselunt­erricht. So schlage Piazolo vor, kurzfristi­g schulfremd­es Personal einzustell­en. „Natürlich vergessen Sie hier den Hinweis nicht, dass doch bitte der Masernschu­tz und vor allem ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis vor dem Einsatz vorliegen muss“, heißt es in dem Brief. Aber: Alleine die Beantragun­g des Führungsze­ugnisses dauere mindestens zwei Wochen.

Die Landesvors­itzende Cäcilia Mischko sagte am Sonntag, die Schulen bräuchten generell mehr Autonomie, damit sie schneller und besser planen könnten. Ein Sprecher des Kultusmini­steriums erklärte, der Brief werde „zeitnah beantworte­t“.

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