Landsberger Tagblatt

Wird das die neue Schlossber­gschule?

Die Gewinner des Architektu­rwettbewer­bs zur Neugestalt­ung der Schlossber­gschule sind gekürt. Das ganze Areal soll ein neues Gesicht bekommen. Ein Vorschlag hat die Nase vorn

- VON DANIEL WEBER

Landsberg Dieses Bauprojekt wird die Silhouette von Landsberg deutlich verändern: Die Schlossber­gschule, die prominent auf dem Berg steht und von weit her zu sehen ist, soll völlig neu gestaltet werden – mit Renovierun­g, Anbau und Parkgestal­tung. Nun hat die Stadt Landsberg bekannt gegeben, welches Architekte­nteam den Realisieru­ngswettbew­erb der Stadt für sich entschiede­n hat und wie seine Pläne für die Schule aussehen.

Bis Mitte November konnten 18 Architektu­rbüros ihre Entwürfe für die Neugestalt­ung der Schlossber­gschule und des umliegende­n Geländes einreichen, am Montag wurden die drei besten Vorschläge bekannt gegeben, die vom Preisgeric­ht unter Vorsitz von Prof. Matthias Loebermann gekürt wurden. Den ersten Platz belegte Gaudecker Architektu­r zusammen mit Hofstadt Architekte­n und Zaharias Landschaft­sarchitekt­en, allesamt aus München. Der Entwurf dieses Teams hatte ein Alleinstel­lungsmerkm­al: Nur er sah vor, den Erweiterun­gsbau der Schule an der Nordseite des bestehende­n

Der Anbau soll wie eine Krone über der Stadt stehen

Hauptgebäu­des anzuschlie­ßen, von der Karolinenb­rücke aus gesehen ist das die linke Seite des Gebäudes. Auf der anderen, südlichen Seite steht bisher noch ein Erweiterun­gsbau, der abgerissen werden soll. Statt dort wieder zu bauen, planen die Erstplatzi­erten, mit dem gewonnenen Platz die öffentlich zugänglich­e Freifläche auf dem Schlossber­g zu vergrößern. Auch das Areal des ehemaligen Bierkeller­s soll weiterhin öffentlich zugänglich bleiben.

Der geplante Anbau soll vieleckig werden, sodass er aus jeder Richtung anders aussieht. Die der Stadt zugewandte Fassade soll sich optisch mit Backsteinf­assade und Lochfenste­rn an der Stadtmauer orientiere­n und wie eine Stadtkrone über Landsberg thronen, sagt Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl (UBV). Im Entwurf der Planer ist die Option eines Aussichtst­urms eingearbei­tet, der südlich der Schule entstehen könnte.

Auch die Planung des Gebäudeinn­eren hat die Jury überzeugt. Eine Aula mit anschließe­ndem Speiseraum soll größeren Veranstalt­ungen Raum bieten und auch für nichtschul­ische Zwecke genutzt werden können. Im ersten Stock sind mehrere Klassenzim­mer und Gruppenräu­me um einen „Marktplatz“angeordnet, einem offenen Raum, in

die Schüler sich austausche­n können. Eine Sporthalle wird es weiterhin nicht geben, berichtet Heike Heck, aber immerhin einen etwa 200 Quadratmet­er großen Bewegungsr­aum, in dem Einzelspor­tstunden stattfinde­n können. Heck ist die Leiterin der Spitalplat­zschule – die Grundschul­en im Osten Landsbergs sollen in der neuen Schlossber­gschule zusammenge­legt werden.

Obwohl es recht wahrschein­lich sei, dass der Vorschlag des Gewinner-Architekte­nteams umgesetzt wird, sei es noch nicht ganz sicher, merkt Ulla Höß, zuständig für den Hochbau in Landsberg, an. Die Stadt werde erst noch im Detail über verschiede­ne Themen wie die Qualitätss­icherung, Denkmalsch­utz, statische Fragen und Kosten mit den drei bestplatzi­erten des Wettbewerb­s sprechen. „Aber der erste Vorschlag geht dabei mit einem gehörigen Vorsprung ins Rennen.“Die endgültige Entscheidu­ng falle erst in etwa zwei Monaten.

Über die erwarteten Kosten und die Dauer der Arbeiten könne sie derzeit noch keine verlässlic­hen Angaben machen. „Wenn alles super läuft, könnten es etwa zehn bis zwölf Millionen werden“, schätzt sie. In diese Summe seien auch die Gestaltung des gesamten Areals und die Sanierung des Bestandsge­bäudes mit einberechn­et. Baumgartl ergänzt, dass die Stadt für das Projekt sicher Subvention­en aus der Städtedem bauförderu­ngen erhalte. Wie lange es dauert, bis die neue Schule das Stadtbild von Landsberg ziert, kann Höß ebenfalls nur grob überschlag­en. Im Jahr 2025 könnte das sein, aber viele Faktoren hätten Einfluss auf die Bauzeit. Beispielsw­eise sehe der Gewinnervo­rschlag vor, dass der Neubau komplett unterkelle­rt werde. Falls die Arbeiter beim Graben auf archäologi­sche Funde stoßen, würde es einige Zeit in Anspruch nehmen, sie zu bergen.

Eines ist hingegen schon jetzt sicher: Das Projekt wird dem Motto des Wettbewerb­s „Die Kinder schauen auf ihre Stadt und die Stadt auf ihre Kinder“gerecht werden. An dieser exponierte­n Stelle kann niemand den Neubau übersehen.

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Fotos/Repro: Thorsten Jordan So soll der Erweiterun­gsbau aussehen, den das Architekte­nteam für die Schlossber­gschule geplant hat (oben). Links ein aktuelles Foto des Gebäudes, rechts das Modell des Entwurfs bei dessen Vorstellun­g am Montag.
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