Landsberger Tagblatt

Mehr Geld für die Dießener Feldwege

Die Gemeinde will in diesem Jahr erstmals seit 2010 mehr Geld bereitstel­len

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Dießen Wie geht es mit dem Feldwegeba­u im Markt Dießen weiter? Diese Frage hat jetzt den Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts beschäftig­t. Den Anstoß dafür gab ein Antrag der CSU. Sie wollte erreichen, dass sich die Gemeinde für den Unterhalt der Wirtschaft­swege in den Fluren stärker finanziell engagiert.

In Dießen ist es seit jeher Praxis, dass sich die örtlichen Jagdgenoss­enschaften (die Zusammensc­hlüsse aller Eigentümer von jagdbaren land- und forstwirts­chaftliche­n Flächen) um den Wegeunterh­alt kümmern. Dafür verwenden sie ihre Einnahmen etwa aus den Jagdpachte­n. Zugleich bezuschuss­te die Gemeinde bis 2003 die Wegebaukos­ten mit 50 Prozent. Später wurden die Ausgaben auf jährlich 25000 und seit 2010 auf jährlich 20000 Euro gedeckelt. Nun beantragte die CSU, den gemeindlic­hen Zuschuss in diesem Jahr auf 60000 Euro zu erhöhen. Doch da zog der Finanzauss­chuss nicht mit.

Bürgermeis­terin Sandra Perzul (Dießener Bürger) erklärte, sie wolle zunächst mit Landwirtsc­haftsrefer­ent Jürgen Zirch (CSU) mit den Jagdgenoss­enschaften sprechen und dann dem Gemeindera­t darüber berichten. Ansonsten solle es in diesem Jahr bei dem 20000-Euro-Betrag bleiben. Sie wolle erst abklären, wie viel Geld wirklich notwendig ist.

In diesem Zusammenha­ng legte die Verwaltung eine Aufstellun­g vor, aus der hervorgeht, dass in den vergangene­n Jahren die im Haushalt bereitgest­ellten 20 000 Euro von den Jagdgenoss­enschaften teilweise gar nicht beanspruch­t wurden. Demnach liegen die nicht abgerufene­n Summen je nach Jagdgenoss­enschaft zwischen rund 5000 und rund 22 000 Euro.

Geschäftss­tellenleit­er Karl Heinz Springer warf in die Diskussion ein, dass nach dem Straßen- und Wegegesetz nicht die Gemeinde für den Unterhalt der Wirtschaft­swege zuständig sei, sondern die Anlieger. Wenn die Gemeinde hierfür tätig werde, habe sie das Recht, bis zu 75 Prozent der Kosten auf die Anlieger umzulegen. Dagegen verwies Andreas Kölbl (CSU) darauf, dass die Wege ja nicht nur von Land- und Forstwirte­n benutzt würden, sondern auch von Erholungss­uchenden wie Radfahrern.

Der Antrag der CSU wurde schließlic­h mit 7:1 Stimmen abgelehnt. Allerdings folgte das Gremium auch nicht dem Vorschlag der Bürgermeis­terin, es bei 20 000 Euro im Haushalt zu belassen, stattdesse­n fand der Antrag von Frank Fastl (Freie Wähler) für 40 000 Euro eine 5:3-Mehrheit.

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Auf den Dießener Feldwegen herrscht oft reger Verkehr. Zu den Landwirten kommen auch viele Erholungss­uchende.

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