Ist die Verkehrspolitik ein Totalausfall?
Zum Artikel „Hängepartie geht weiter Buslinie 810 im Gemeinderat vertagt“vom 15. Februar:
Wegen 15 000 Euro – für die gebotene Leistung geradezu ein Schnäppchen – will der Geltendorfer Gemeinderat auf den 810er-Bus verzichten? „Schildbürgerstreich“ist hierfür schon eine eher harmlose Umschreibung. Schauen wir doch mal, was bisher in Geltendorf und im Landkreis Landsberg an ÖPNV geboten wurde: Im Wesentlichen ein ineffizienter und für die Allgemeinheit wenig nutzbringender Alibi-Verkehr, der allenfalls der Schülerbeförderung dient. Und dann beschert der Nachbarkreis der Gemeinde mit der 810 einen Ortsbus erster Güte – im Takt, von früh bis spät und sogar zum MVV-Tarif, womit Geltendorf nun erstmals neben der Bahn zu einem weiteren ernstzunehmenden Mobilitätsangebot kommt, sozusagen wie die Jungfrau zum Kinde. Und was macht nun der Gemeinderat in seiner Weisheit? Er fährt das Ganze mit Volldampf an die Wand und setzt damit auch noch 100 000 Euro Fördermittel in den Sand. Aber es passt ja ins Bild: Der gebührenfreie Parkplatz am Bahnhof ist der Gemeinde abhanden gekommen, für die überfällige Revitalisierung des Bahnhofsgebäudes werden dem Investor Steine in den Weg gelegt und nun die Causa 810. Fazit: Was eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik betrifft, kann man getrost von einem Totalausfall sprechen. Thomas Dittrich, Mannheim
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