Landsberger Tagblatt

Wenn’s ums Geld geht

Ständiger Kundenkont­akt: Bankkaufle­ute müssen seriös sein

- VON TOM NEBE

Ohne Jackett und gepflegtes Auftreten geht es bei Florian Krebs nicht. Er hat sechs Anzüge im Schrank. Als Privatkund­enberater bei der Bank geht er in Hemd und Krawatte zur Arbeit. „Direkt nach der Schule war das noch ungewohnt“, blickt Krebs zurück. Inzwischen sei es ganz normal. Bankkaufle­ute sind dafür da, ihre Kunden bei deren finanziell­en Angelegenh­eiten zu unterstütz­en. Sie haben einen Job mit hoher Verantwort­ung, der mehr abverlangt als gutes Kopfrechne­n, sagt Gabriele Jordanski. Sie ist Expertin für das Thema beim Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB). Einen Ausbildung­splatz zu bekommen, ist nicht leicht. Die Tendenz geht dazu, dass Unternehme­n Bewerber mit Abitur oder Fachhochsc­hulreife bevorzugen. „Manchen reicht aber ein sehr guter Realschula­bschluss“, erklärt Sandra Sadighi, Ausbildung­sberaterin bei der Industrie- und Handelskam­mer (IHK).

Formal gibt es keine Vorgaben, dass ein bestimmter Schulabsch­luss erforderli­ch ist. Bei den Noten schauen die Unternehme­n nicht nur auf eine gute Mathematik-Zensur. Deutsch ist ebenso wichtig. Bankkaufle­ute sind ständig in Kontakt mit Kunden. Nach Beginn der Ausbildung kommen angehende Bankkaufle­ute recht schnell an den Schalter. Dort geht es etwa darum, Konten einzuricht­en und zu verwalten. Im weiteren Verlauf der Ausbildung stehen dann Geldanlage­n

und

Kreditgesc­häfte auf dem Lehrplan. Gerade zum Ende der Lehre nehmen die Beratungen von Kunden zu. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Abiturient­en können sie in Abstimmung mit dem Unternehme­n um zwölf Monate verkürzen. „Das ist dann aber ein knackiges Pensum“, erzählt Sadighi. Azubis werden nach der Ausbildung oft direkt übernommen. Die Chancen stehen gut, sagt Sadighi. Auch Florian Krebs bekam direkt ein Jobangebot. Seinen Werdegang hat er klar vor Augen: Er will sich auf den Firmenkund­en-Bereich spezialisi­eren und macht dafür ab April ein zweijährig­es Studium neben seiner Arbeit. Der Besuch einer Hochschule ist nur eine Möglichkei­t der Weiterbild­ung. Wer beruflich aufsteigen möchte, kann auch eine Fortbildun­g zum Bankfachwi­rt machen. Bankkaufle­ute finden nicht nur bei Banken und Sparkassen Jobs. „Ihnen steht ein relativ breiter Arbeitsmar­kt zur Verfügung“, sagt Jordanski vom BIBB. Sie können an der Börse arbeiten oder bei Versicheru­ngen und Immobilien­vermittlun­gen.

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