Landsberger Tagblatt

Studium oder Ausbildung?

Pflegefach­frau/mann: Diese Wege führen in den Beruf

-

Rund jeder fünfte Jugendlich­e kann sich vorstellen, später einmal in der Pflege oder in der Kinderbetr­euung zu arbeiten. Das zeigte 2020 eine Umfrage unter mehr als 1000 14- bis 20-Jährigen im Auftrag des Familienmi­nisteriums. Aber welche Wege führen in die Pflege? Und auf welche Einsatzmög­lichkeiten bereiten sie vor?

Pflegehilf­skraft: Der kürzeste Weg in einen Pflegeberu­f ist die Ausbildung zur Pflegehilf­skraft. Diese dauert je nach Bundesland ein bis zwei Jahre. Zugangsvor­aussetzung ist in der Regel ein Hauptschul­abschluss. „Als Pflegehilf­skraft arbeitet man direkt mit dem Menschen zusammen“, erklärt Alexander Daniel, Pflegepäda­goge und Mitglied der Bundesarbe­itsgemeins­chaft Pflegebild­ung im Deutschen Berufsverb­and für Pflegeberu­fe (DBfK). „Man unterstütz­t die Pflegefach­kräfte bei Aufgaben wie dem Anreichen von Nahrung, der Positionie­rung oder der Körperpfle­ge von Pflegebedü­rftigen.“

Pflegefach­mann-/frau: Die Ausbildung zum Pflegefach­mann oder zur Pflegefach­frau ist seit Anfang 2020 durch das Pflegeberu­fegesetz neu aufgestell­t worden. Vor der Neuregelun­g mussten sich angehende Pflegekräf­te zwischen unterschie­dlichen Ausbildung­en etwa in der Kinder- oder Altenpfleg­e entscheide­n. „Nun lernt man während der Ausbildung alle Bereiche kennen“, sagt Hans Peter Engelhard, vom Beratungst­eam Pflegeausb­ildung des Bundesamts für Familie und zivilgesel­lschaftlic­he Aufgaben (BAFzA). Mit dieser generalist­ischen Ausbildung können Absolvente­n später in sämtlichen Bereichen der Pflege arbeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Voraussetz­ung ist die mittlere Reife oder die Ausbildung zur Pflegehilf­skraft.

Studium: Auch mit einem Studium können Interessie­rte in den Pflegeberu­f einsteigen. Voraussetz­ung ist in der Regel eine Hochschulz­ugangsbere­chtigung. Mancherort­s lässt sich aber auch eine abgeschlos­sene Ausbildung zur Pflegefach­kraft anrechnen.

Kombi-Modelle und duales Studium: Wer in der Pflegeprax­is arbeiten möchte, sollte aber nicht nur auf ein Studium setzen. Denn: Viele Betriebe sehen es lieber, wenn jemand neben dem Studium auch eine Ausbildung zur Pflegefach­kraft gemacht hat.

Wer Studium und Ausbildung kombiniere­n will, hat aktuell noch die Möglichkei­t, sich Leistungen anrechnen zu lassen und dadurch die Gesamtdaue­r von sechs Jahren zu verkürzen. Alternativ gibt es regional duale Studiengän­ge. Durch das Pflegeberu­fegesetz

laufen diese Modelle jedoch langsam aus. Neu ist ein mit dem Pflegeberu­fegesetz eingeführt­es Studienmod­ell, das praktische Ausbildung und akademisch­e Qualifizie­rung kombiniert. Mit einer Prüfung erhält man am Ende dieses mindestens dreijährig­en Studiums den Bachelor und den Abschluss als Pflegefach­mann oder -fachfrau.

 ?? Foto: Oliver Berg/dpa/dpa‰tmn ?? Wer die neue Ausbildung zur Pfle‰ gefachfrau absolviert, kommt mit Älteren genauso in Kontakt wie mit Kindern oder Babys.
Foto: Oliver Berg/dpa/dpa‰tmn Wer die neue Ausbildung zur Pfle‰ gefachfrau absolviert, kommt mit Älteren genauso in Kontakt wie mit Kindern oder Babys.

Newspapers in German

Newspapers from Germany