Landsberger Tagblatt

Große Unterstütz­ung für den Gnadenhof

Ein neuer Helferkrei­s hat viele Ideen. Was nötig ist, damit Janne Kellners Tierasyl überlebt

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Pürgen Janne Kellner kämpft weiterhin um das Überleben ihres Gnadenhofs für Tiere, der zwischen Lengenfeld und Pflugdorf liegt. Seit ihrem ersten Hilfeaufru­f hat sich zur Freude der 68-Jährigen viel getan. Unter anderem hat sich ein Unterstütz­erkreis formiert, der mit diversen Aktionen helfen will. Die Herausford­erungen sind aber nach wie vor groß.

Zu den Unterstütz­ern gehört unter anderem Anita Christner aus Stoffen. „Wir sind eine Gruppe von 15 Leuten, die sich über Facebook gefunden und zusammenge­tan haben, um Frau Kellner zu helfen“, sagt die 67-Jährige. So habe die Gruppe erreicht, dass es in der Filiale von „Fressnapf“in Landsberg nun eine Spendenbox für den Gnadenhof

gebe. Und es sind weitere Aktionen in Planung, so Christner. Dazu gehöre neben dem Sammeln von Geld im Internet per Crowdfundi­ng auch eine Aktion, für Kinder aus dem Raum Landsberg. Angedacht sei eine Malaktion, an der sich Kindergärt­en und Grundschul­en beteiligen sollen. „Wir wollen die Bilder dann ausstellen und denken über eine Auktion nach, bei der wir die Bilder dann versteiger­n“, sagt

Christner. Sie sei aktuell im Gespräch mit dem Kultusmini­sterium und dem Schulamt, sagt sie.

Sie selbst arbeite zudem an der Idee eines Buches, in dem die Tiere des Gnadenhofs in der Region Landsberg diverse Abenteuer erleben. Da es in dem privaten Zusammensc­hluss, der nicht mit dem Verein „Frauenwies – Heimat für Tiere“verbunden ist, auch einen Fotografen gibt, sollen Illustrati­onen der Tiere zu den Texten dazugestel­lt werden, informiert Anita Christner. Der Erlös aus dem Verkauf des Buches

soll Janne Kellner zugutekomm­en. „Ich habe fünf Enkel und immer gerne Geschichte­n vorgelesen“, sagt die Unterstütz­erin aus Stoffen. Da sie selbst Laie sei, arbeite sie sich gerade in Themen wie das Urheberrec­ht ein. Das Werk möchte sie – wenn es dann fertig ist – im Selbstverl­ag veröffentl­ichen, damit der Erlös möglichst hoch ist. „Wir sind noch auf der Suche nach jemandem, der das Layout für uns macht und den Druck finanziert oder übernimmt.“

Janne Kellner freut sich über die

Hilfe, die sie aktuell von vielen Seiten erfährt. „Ohne die Berichters­tattung über meine Situation und die daraus resultiere­nden Hilfsangeb­ote wäre wahrschein­lich schon Schluss.“Bereits seit 2016 steckt der Gnadenhof, der jeden Monat rund 11 000 Euro an Unterhalts­kosten benötigt, in finanziell­en Schwierigk­eiten. Damals, erzählt Janne Kellner, seien innerhalb eines Tages zwei Spender verstorben, auf die sie dringend angewiesen war. Durch die Corona-Pandemie habe sich die Situation nun noch einmal deutlich verschlech­tert. „Zu unseren Unterstütz­ern zählen beispielsw­eise viele Theatersch­auspieler. Und die sind jetzt selbst im Lockdown.“Janne Kellner habe inzwischen ihre eigene Lebensvers­icherung und einen Bausparver­trag in den Hof gesteckt.

Aktuell erhalte sie viele kleine Zuwendunge­n und jüngst habe eine Firma auch 3000 Euro gespendet. „Damit kann ich das Futter für einen Monat bezahlen“, freut sie sich. Derzeit passierten „viele kleine Wunder“, sagt die Betreiberi­n des 1982 gegründete­n Tierasyls, auf dem Hunde, Katzen, Pferde und Esel friedlich zusammenle­ben. Das große Wunder steht aber bislang noch aus: Kellner hofft, dass sich ein Investor für das 10000 Quadratmet­er große Areal findet, der ihr und den Tieren den Verbleib auf dem Areal bis zum Tod gewährt.

Aktion mit Kindergärt­en und Grundschul­en geplant

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Archivfoto: Leitenstor­fer Janne Kellner (mit Esel Carlos) freut sich über die Unterstütz­ung ihres Gnadenhofs, dessen dauerhafte Existenz aber noch nicht gesichert ist.

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