Landsberger Tagblatt

Wenn meine Katze in Quarantäne muss

Haustiere Manche Tiere können sich mit Corona infizieren. Was Besitzer beachten müssen

- VON DAVID HOLZAPFEL

Augsburg Existenzbe­drohte Einzelhänd­ler, überfüllte Intensivst­ationen und Impfstoffk­nappheit: Wir Menschen sind dieser Tage ausreichen­d mit uns selbst beschäftig­t. Dabei können auch Tiere vom Coronaviru­s betroffen sein. Immer wieder tauchen Meldungen von Katzen, Hunden oder Nerzen auf, die sich nachweisli­ch infiziert haben.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit schreibt auf seiner Website, Untersuchu­ngen aus verschiede­nen Ländern deuteten darauf hin, dass sich bestimmte Tierarten mit dem Coronaviru­s infizieren können. Insgesamt seien jedoch weltweit nur wenige Fälle bekannt. Neben einzelnen Hauskatzen, ZooTigern oder Löwen seien unter den infizierte­n Tieren auch Nerze und Frettchen gewesen. Andere, wie etwa Hunde und landwirtsc­haftliche Nutztiere, seien für das Virus nicht empfänglic­h.

Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, sollen laut der Behörde möglichst keinen engen Kontakt zu Haustieren, insbesonde­re zu Katzen und Frettchen, haben. Diese Einschätzu­ng teilt auch das FriedrichL­oeffler-Institut, das die Rolle von Haus- und Nutztieren in der Pandemie erforscht. Demnach sollten Tiere, die mit einem Infizierte­n im selben Haushalt leben, möglichst ebenfalls in häuslicher Quarantäne bleiben. Zum Gassigehen mit Hunden sollten Infizierte eine geeignete Person außerhalb des Haushaltes bitten und auf die Hygienereg­eln achten. Katzen von Corona-Infizierte­n sollten nach Möglichkei­t für die Dauer der Quarantäne im Haus gehalten werden. Denn nicht nur beim Menschen, auch untereinan­der können sich Hauskatzen anstecken. Etwa durch gegenseiti­ges Abschlecke­n, spielerisc­hes Beißen oder das Teilen eines Futternapf­s.

Doch können mit Corona infizierte Haustiere das Virus auch auf den Menschen übertragen? Dazu, schreibt das Institut, gebe es in der wissenscha­ftlichen Literatur bislang keine Belege. „Ein Infektions­risiko geht grundsätzl­ich nicht von dem

Hund aus, sondern von den möglicherw­eise infizierte­n Besitzern.“Die Maßnahmen sind also zum Schutz der Tiere. Infizierte Katzen können unter anderem Symptome wie Niesen, Husten oder Atemnot zeigen. Auch Hamster sind vom Virus stark betroffen. Sie erleben

Symptome wie Atemnot und Gewichtsve­rlust und auch ihre Lunge ist beeinträch­tigt. Bei Hunden hingegen löst das Coronaviru­s wohl keine Symptome aus.

Haustierha­lter können bei einer eigenen Erkrankung übrigens auch ihr Tier auf Corona testen lassen, heißt es vonseiten des Landesamte­s für Gesundheit. Die Untersuchu­ng sollte zuvor beim zuständige­n Veterinära­mt angemeldet werden. Eine Testpflich­t besteht aber nicht. Das Augsburger Umweltrefe­rat teilt auf Nachfrage mit, der Stadt sei bislang kein Positivfun­d eines mit dem Coronaviru­s infizierte­n Tieres gemeldet worden.

Auch wenn überwiegen­d wir Menschen von Covid-19 betroffen sind, so liegt der Ursprung des neuartigen Coronaviru­s wohl in der Tierwelt. Ein Großteil der Wissenscha­ft geht davon aus, dass Fledermäus­e aus dem chinesisch­en Wuhan die ursprüngli­chen Wirte des Erregers waren. Weiterführ­ende Erkenntnis­se dazu gibt es laut Experten der World Health Organisati­on (WHO) allerdings noch nicht.

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Symbolfoto: Karolin Krämer, dpa Nicht zu nahe kommen! Wer sich in Corona‰Quarantäne befindet, sollte Abstand zu seiner Katze halten, um sie nicht anzustecke­n.

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