Landsberger Tagblatt

Viele wollen in Hurlach wohnen

Sowohl die B17 als auch die nahe A96 machen die Gemeinde zu einem attraktive­n Wohnort. Das bedeutet eine Menge Arbeit für Bürgermeis­ter Andreas Glatz, denn Häuser bauen allein reicht da nicht aus

- VON ROMI LÖBHARD

Hurlach Als Andreas Glatz im Mai 2020 die Amtsgeschä­fte von seinem Vorgänger Wilhelm Böhm übernahm, stand die Gemeinde Hurlach mit ihren gut 2000 Einwohnern ziemlich gut da. Etliche Straßen und Wasserleit­ungen waren erneuert, die Ortsmitte neu gestaltet. Konnte der neue Bürgermeis­ter, der sich in den vergangene­n zwölf Jahren bereits kommunalpo­litisch engagiert hatte und die letzten sechs Jahre als Zweiter Bürgermeis­ter intensive Einblicke erhielt, also in der ersten Zeit eine ruhige Kugel schieben?

Keineswegs – begonnene Projekte waren abzuschlie­ßen und Neues wartete. Besonders erfreulich sei gewesen, erklärt Andreas Glatz, dass er die neue Westumfahr­ung offiziell und mit Gottes Segen eröffnen durfte. „Der Ausbau der 900 Meter langen Straße hat rund 920000 Euro gekostet. Von der Regierung von Oberbayern können wir Fördermitt­el erwarten.“Mit der Fertigstel­lung der Außenanlag­en ist auch die Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses abgeschlos­sen. Hier entstand laut Glatz ein weiterer Stellplatz. Zudem wurden ein Schulungsr­aum und Umkleiden für die Jugend gebaut. Knapp eine Million Euro habe die

Gemeinde für die Ertüchtigu­ng des Gerätehaus­es ausgegeben.

Der Siedlungsd­ruck ist in einer Gemeinde wie Hurlach, mit Anschluss an die B17 und damit auch an die A96, nicht gerade klein. Bis zum diesjährig­en Sommer soll, so hofft Glatz, die Erschließu­ng des Baugebiets Keltenfeld III beendet sein. Dort könnten 17 Baugrundst­ücke für Doppel- und Einfamilie­nhäuser verwirklic­ht werden. Der Bürgermeis­ter spricht von einer „starken Nachfrage“nach Wohnraum von Gemeindebü­rgern. „Im Gemeindera­t sollte besprochen werden, wie dieser Bedarf gedeckt werden kann.“

Das Gleiche gelte für Gewerbeflä­chen. Laut Glatz sind die bisher vorhandene­n Gewerbegeb­iete voll belegt. „Uns liegen Nachfragen von ortsansäss­igen Betrieben vor, die erweitern möchten und dafür am Standort Hurlach bleiben wollen.“Im Gemeindera­t sei zu diskutiere­n, wie dieser Bedarf gedeckt werden könnte, ob Gewerbegeb­ietserweit­erungen möglich sind.

Maßnahme heuer ist der Bau einer Kinderkrip­pe.“Dieses „Millionenp­rojekt“, wie Bürgermeis­ter Glatz den Neubau bezeichnet, hat den Gemeindera­t während vieler Sitzungen beschäftig­t. Die derzeitige Krippe beim Rathaus war in den vergangene­n Jahren immer wieder erweitert worden. Das sei jetzt ausgereizt, sagt Glatz. Gebaut wird in der Angerstraß­e, in der Nähe zur Dorfmitte und den beste„Zentrale henden Kinderbetr­euungseinr­ichtungen. Großes Lob sprach Glatz in dem Zusammenha­ng dem Gemeindera­t aus, der bei dieser Maßnahme und auch sonst konstrukti­v diskutiert­e.

Ein weiteres Projekt, das den Gemeindera­t im vergangene­n Jahr während vieler Sitzungen beschäftig­te, ist die Neugestalt­ung des Friedhofs. Zu einer schlussend­lichen Entscheidu­ng konnte sich der Gemeindera­t noch nicht durchringe­n. Neben den bereits installier­ten Erd- und Urnenwandb­estattunge­n soll zukünftig auch die Bestattung unter Bäumen möglich sein.

Sehr wichtig ist dem Hurlacher Bürgermeis­ter die Fortführun­g der Integriert­en Ländlichen Entwicklun­g (ILE) „Zwischen Lech und Wertach“. Die Zusammenar­beit und den vierteljäh­rlichen, grenzüberg­reifenden Austausch mit Bürgermeis­tern aus sieben Gemeinden in drei Landkreise­n und zwei Regierungs­bezirken empfindet Glatz als sehr fördernd und zukunftswe­isend. Mit für die ILE zur Verfügung gestellten Geldern sei es möglich, kleinere Projekte wie Tische und Bänke am Freizeitge­lände der Gemeinde zu verwirklic­hen.

Ein Projekt, für das Glatz als Gemeindera­t in den vergangene­n Jahren

Auch Gewerbeflä­chen sind gefragt

Verlegung des Sportgelän­des

bereits viel Zeit investiert hat, ist die Verlegung des Sportgelän­des. „Hierfür laufen derzeit die Planungen für die Vorbereitu­ng.“Das ist, wie berichtet, die (noch ausstehend­e) Genehmigun­g zum Kiesabbau auf der für die Sportplätz­e vorgesehen­en Fläche nördlich der Sportund Kulturhall­e an der Bahnhofstr­aße. Die Plätze sollen auch aus Gründen des Lärmschutz­es tiefer gelegt werden.

Begeistert ist Andreas Glatz, dass der Dorfladen beim Kindergart­en „so gut funktionie­rt“. Die vor 15 Jahren als Genossensc­haft gegründete Einkaufsmö­glichkeit habe im vergangene­n Jahr den Umsatz noch einmal steigern können. Die Corona-Krise mit all ihren negativen Schlagzeil­en sei sicher einer der Auslöser dafür gewesen, sagt Hurlachs Bürgermeis­ter.

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Fotos (3): Julian Leitenstor­fer Hurlachs Bürgermeis­ter Andreas Glatz zeigt, wo die Krippenerw­eiterung gebaut wird (oben). Ein neues Wohngebiet weist die Ge‰ meinde ebenfalls aus (unten rechts). Bereits eingeweiht wurde die Umgehungss­traße (links).
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