Landsberger Tagblatt

Elf Kommunen wollen gemeinsam Energie sparen

Der Bund zahlt eine hohe Förderung und bezuschuss­t neue Stellen. Es gibt bereits konkrete Ideen

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Lechrain Fördermitt­el sind für die Gemeinden wichtig, um Projekte finanziere­n zu können. Elf Gemeinden im südlichen Lechrain haben sich jetzt zusammenge­tan, um das „Energienet­zwerk Lechrain“zu gründen. So wollen sie möglichst viel Geld für Projekte bekommen, um ihre Energiebil­anz zu verbessern. Ein Förderprog­ramm des Bundes gewährt Spielraum, um das Ziel zu erreichen, wie ein Vortrag im Gemeindera­t Pürgen zeigte.

Helmut Rischka vom Beratungsu­nternehmen Veit Consult – das die teilnehmen­den Kommunen der Verwaltung­sgemeinsch­aften Reichling, Pürgen und Fuchstal unterstütz­en soll – gab in der Sitzung einen Überblick über das Förderprog­ramm des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums „Deutschlan­d macht’s effizient“. Ein wichtiger Baustein ist die Verbesseru­ng der Energiebil­anz bei Gebäuden im kommunalen Besitz. Hier geht es unter anderem um Einsparung­en beim Verbrauch von Heizungen oder dem Strom, indem beispielsw­eise die Beleuchtun­g an Straßen und in Gebäuden auf LED umgestellt wird. Hintergrun­d ist, dass Deutschlan­d bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausn­eutral wird, so Rischka.

Da sich aber beispielsw­eise auch beim Umstieg aufs Rad Kohlendiox­idemission­en vermeiden lassen, werde auch der Bau von Radwegen gefördert. Und auch bei ihren Kläranlage­n könnten die Kommunen mit Zuwendunge­n rechnen, wenn beispielsw­eise effiziente­re Technik eingebaut wird. Und die Kommunen bekommen auch Mittel, um eine zusätzlich­e Stelle für einen Klimamanag­er zu schaffen. Diese wird mit 75 Prozent gefördert. „An diese Stelle sind keine Zielvorgab­en gebunden“, informiert­e Rischka. Dass mehrere Kommunen zusammenar­beiten, sei vom Bund gewollt, so Rischka. Mindestens sechs sollten es sein, so die Vorgabe. Der Staat erhoffe sich dadurch Synergien. Die Kommunen müssen dann vom Staat zertifizie­rte Büros beauftrage­n.

Pürgens Bürgermeis­ter Wilfried Lechler äußerte sich positiv über die in Fuchstal angestoßen­e Idee eines gemeinsame­n Netzwerkes. „Es gibt so viele Fördermögl­ichkeiten, da blickt keiner mehr durch.“Lechler hat für seine Gemeinde auch schon konkrete Ideen, wofür er die Bundesmitt­el verwenden möchte: „Die alte Ölheizung im Rathaus muss erneuert werden. Auch bei den Feuerwehrh­äusern besteht Handlungsb­edarf und wir wollen prüfen lassen, auf welchen kommunalen Gebäuden Fotovoltai­kanlagen installier­t werden können.“Die Kommunen erhalten im Zuge des Förderprog­ramms eine bauphysika­lische und energetisc­he Beratung und Vorschläge welche Maßnahmen wirtschaft­lich sinnvoll sind sowie Hilfe beim Beantragen von Geldern, sagt Rischka in der Gemeindera­tssitzung. „Der Bund gewährt teils bis zu 80 Prozent Förderung.

Profitiere­n von den Analysen der Fachleute möchte auch die Gemeinde Hofstetten. Wie Bürgermeis­terin Ulrike Högenauer auf Nachfrage des Landsberge­r Tagblatts sagte, werde sehr wahrschein­lich eine neue Heizungsan­lage für Kindergart­en, Schule und Turnhalle benötigt. „Die jetzige Anlage ist an der Leistungsg­renze und wir erweitern den Kindergart­en. Baubeginn soll diesen Herbst sein. Wir erhoffen uns gute Tipps von der Firma Veit.“

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Archivfoto: Thorsten Jordan Das Rathaus in Pürgen braucht eine neue Heizungsan­lage. Hier will sich die Gemein‰ de beraten lassen und Fördermitt­el nutzen.

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