Landsberger Tagblatt

„Bleib, wie du bist!“

Sie klimpert mit den Augen, ist orange und größer als ein Elefant. Klar, es geht um die Maus. Am 7. März wird sie 50 Jahre alt. Miterfinde­r Armin Maiwald erzählt mehr über sie

- VON JONAS‰ERIK SCHMIDT

50 Jahre! So alt werden Mäuse eigentlich nicht. „Die Sendung mit der Maus“aber schon. Seit so vielen Jahren unterhält die Figur viele Kinder und auch Erwachsene mit ihren Lach- und Sachgeschi­chten. Am 7. März 1971 war die erste Sendung mit der Maus im Fernsehen zu sehen. Weil die Maus selbst nicht spricht, hat Capito mit Armin Maiwald gesprochen. Denn er war von Anfang an dabei.

Was wünschen Sie der Maus zum Geburtstag?

Armin Maiwald: Dass sie so bleibt, wie sie ist. Dass sie neugierig bleibt und versucht, immer etwas Neues herauszukr­iegen. Sie darf nicht schlafmütz­ig werden.

Was hat sich in der «Sendung mit der Maus» mit der Zeit verändert? Armin Maiwald: Die Themen haben sich zum Beispiel verändert. Vor 50 Jahren gab es noch kein Handy. Fragen danach konnten damals also auch noch nicht gestellt werden. Wie sich die Welt verändert, so verändern sich auch die Fragen der Kinder.

Was war bisher die schwierigs­te Frage?

Armin Maiwald: Schwierig war die Geschichte zur Frage, was passiert, wenn man stirbt. Ich habe darin meinen erfundenen Zwillingsb­ruder sterben lassen. Wir hatten lange überlegt, wie man so etwas darstellen kann. Der Tod ist ja ein Tabu-Thema. Dafür haben sich aber viele damals sehr bedankt.

Es gibt in der „Sendung mit der Maus“ja auch noch den Elefanten und die Ente. Haben Sie ein heimliches Lieblingst­ier?

Armin Maiwald: Tatsächlic­h den Elefanten. Weil der so schön klein und knubbelig ist. Und weil Elefanten angeblich so ein unendliche­s Gedächtnis haben. Sie sollen noch nach Jahrzehnte­n Menschen erkennen, die ihnen mal etwas Böses getan haben. So etwas finde ich gut. Ich bin zwar kein nachtragen­der Mensch, aber über ein relativ gutes Gedächtnis verfüge ich auch. Das ist vielleicht der Punkt, der mir den Elefanten am sympathisc­hsten macht.

Wundert Sie manchmal, wer alles die Maus im Fernsehen schaut? Armin Maiwald: Ja. Ich habe mal eine Geschichte über Erdöl gemacht und wo es überall drinsteckt. Das hatte ich schon fast wieder vergessen, als ich damals in einen Intercity stieg. Dort kam dann ein älterer Herr auf mich zu und sagte: Sind sie nicht der, der „Die Sendung mit der Maus“macht? Ich sagte: Ja, warum? Es stellte sich heraus, dass er ein Professor für Physik war. Er meinte, er nutze den Film im Unterricht für seine Studenten.

Was würden Sie in Zukunft gerne noch erklären?

Armin Maiwald: Die nächste Frage, die auf mich zukommt.

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Fotos: dpa Armin Maiwald war dabei, als vor 50 Jahren die Maus „geboren“wurde..

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