Landsberger Tagblatt

Wien spielt auf Zeit

Der Optimismus ist verflogen

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Wird es vor Ostern tatsächlic­h weitere Lockerunge­n in Österreich geben? Der Optimismus vom Februar ist inzwischen dahin. Eigentlich wollte die Regierungs­spitze um ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheit­sminister Rudolf Anschober am vergangene­n Montag „evaluieren“, ob es ab 27. März möglich sein würde, mit einem negativen Corona-Test zumindest im Biergarten zu sitzen. Die Entscheidu­ng aber wird auf die lange Bank geschoben – die Infektions­zahlen in Österreich steigen kontinuier­lich. Stand Dienstag betrug die Inzidenz fast 210. Im Osten versucht man der rasanten Verbreitun­g der Mutation B.1.1.7 durch Ausreise-Vorschrift­en aus der Gemeinde Wiener Neustadt im Großraum Wien zu begegnen, das Gasteiner-Tal in Salzburg wurde bereits zum zweiten Mal seit Pandemiebe­ginn abgeriegel­t, heraus kommt man nur mit einem negativen Test. Regionale Maßnahmen könnten auch in anderen Landesteil­en bald notwendig werden. Ganz anders in Vorarlberg, wo seit Montag Lokale negativ Getestete bewirten dürfen – allerdings sperren nur drei von zehn Lokalen auf, es gilt eine Sperrstund­e ab acht Uhr abends, nicht rentabel sei das, sagen viele. Auch von den Gratis-Selbsttest­s, die die Regierung an Anfang März in den Apotheken zur Verfügung stellen wollte, fehlt jede Spur. Erste Kontingent­e waren binnen Stunden vergriffen, nun wird man auf die kommenden Wochen vertröstet. Das Gleiche gilt für die Impfstoffe: Nicht nur fehlen AstraZenec­a-Dosen, auch beim neu zugelassen­en Johnson&Johnson-Impfstoff hat Österreich das mögliche Kontingent nicht voll ausgeschöp­ft. Fehlende Bestellung­en beim Biontec-Impfstoff schob Kurz (obwohl selbst eingebunde­n) auf seinen Gesundheit­sminister ab.

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Foto: dpa An den Wochenende­n wird der Strand in Nizza abgeriegel­t.

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