Madrid wird zum Hotspot
Die Ansteckungszahlen explodieren
Deutschland steuert in die dritte Corona-Welle, Spanien muss derweil schon die vierte Welle fürchten – und das womöglich schon über Ostern. Denn dann trifft sich üblicherweise die Verwandtschaft und die Urlaubssaison rollt an. Ein gefährlicher Cocktail, warnen Forscher. Festtage sowie Ferienzeit hatten sich in Spanien bereits über Weihnachten als Infektionstreiber erwiesen. Die Quittung kam im Januar: In Spanien explodierten die Ansteckungszahlen. Das Königreich registrierte, zusammen mit Portugal, die höchste Infektionsrate Europas. Wiederholt sich nun dieses Drama? „Die Frage ist nicht, ob es eine vierte Corona-Welle geben wird, sondern wann die vierte Welle beginnen wird“, warnt der spanische Virologe Enrique Bassat. Erste Anzeichen gebe es bereits. Und eines der ersten Opfer könnte die Hauptstadt Madrid sein. Die Metropole ist mit ihren laxen CoronaRegeln Spaniens größtes Sicherheitsrisiko. Kneipen, Restaurants und Shops sind hier seit Monaten ohne größere Beschränkungen geöffnet. Entsprechend ist die Millionenstadt nationaler Corona-Hotspot. Als Musterschüler gilt derweil
Mallorca, wo die Epidemie durch einen harten Lockdown unter Kontrolle gebracht wurde. Inzwischen sank dort die Sieben-Tage-Inzidenz auf 20 Fälle pro 100 000 Einwohner. Das Robert-Koch-Institut hob die Reisewarnung für die Insel auf, was in Deutschland einen Buchungsboom auslöste. Mallorca-Flüge sind über Ostern weitgehend ausgebucht. In Madrid aber wächst der Ärger, weil Ausländer die Insel besuchen dürfen, spanische Urlauber aber nicht. Die örtlichen Behörden hatten angeordnet, dass sich die Spanier über Ostern nur innerhalb ihrer Wohnregionen bewegen dürfen. Die Mallorca Zeitung titelte: „Osterferien auf Mallorca: für Deutsche Ja, für Spanier Nein.“