Landsberger Tagblatt

Wodurch entsteht Autismus?

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● Einteilung Autismus wurde bislang zumeist in drei Kategorien unter‰ schieden: frühkindli­cher, atypischer Autismus und Asperger‰Syndrom. Da sich diese jedoch in der Praxis nur schwer abgrenzen lassen, spricht man heute eher von einem Autismus‰ Spektrum‰Syndrom, bei dem die Betreffend­en unterschie­dliche Schwe‰ regrade aufweisen.

● Kennzeiche­n Menschen mit einem Autismus‰Spektrum‰Syndrom kön‰ nen soziale und emotionale Signale nur schwer einschätze­n und haben Schwierigk­eiten, diese auszusende­n. Ihre Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen oder soziale Situatione­n sind selten angemessen. Auch sind Ge‰ sprächsaus­tausch, Flexibilit­ät im Sprachausd­ruck und in der Sprach‰ melodie oft ebenso wenig ausgeprägt wie begleitend­e Gestik. Viele Betrof‰ fene können gar nicht sprechen. Nicht zuletzt fallen oft stereotype, sich wiederhole­nde Verhaltens­weisen auf. Und Schwierigk­eiten, von Routinen abzuweiche­n. Die intellektu­ellen Fähigkeite­n reichen von Minderbe‰ gabungen über normale Intelligen­z bis hin zu hoher Intelligen­z mit Inselbe‰ gabungen (Beispiel: ganze Zugfahrplä‰ ne werden auswendig gelernt).

● Ursache Bis heute ist trotz For‰ schung keine Ursache bekannt. The‰ sen aus den 1960er Jahren, wonach Autismus auf lieblose Eltern zurück‰ zuführen ist, sind längst widerlegt.

● Häufigkeit Auf 1000 Menschen kommen sechs bis sieben Betroffe‰ ne, wobei die Angaben variieren.

● Behandlung Es gibt keine ursäch‰ liche Behandlung. Optimal für Be‰ troffene sind die Schaffung einer verständni­svollen und reizarmen Umgebung und die Förderung der individuel­len Fähigkeite­n. (mab)

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