Landsberger Tagblatt

Weltpremie­re bei Snowdance

Etliche Szenen des Films „Zwei ist eine gute Zahl“um eine dramatisch­e Dreiecksbe­ziehung wurden im Landkreis Landsberg gedreht

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Landkreis Das Snowdance Independen­t Filmfestiv­al 2021 findet vom 20. bis 28. März statt. Festivalpr­emiere feiert dann ein Film, der mit wenig Budget und viel Unterstütz­ung aus der Region unter anderem am Ammersee sowie in Issing gedreht wurde. Ein junges Team aus Bayern hat sich zu einem Kammerspie­l am Wasser zusammenge­funden, um eine atmosphäri­sche Geschichte über Vertrauen und Ehrlichkei­t zu erzählen, in der Regie von Holger Borggrefe und Stefan Hering. Die Handlung ist getragen von den sinnlichen Bildern und einer Handvoll intensiver Schauspiel­er, deren Charaktere von undurchsic­htigen Motiven getrieben werden.

Der Film „Zwei ist eine gute Zahl“erzählt eine dramatisch­e Dreiecksge­schichte um einen jungen Mann im Rollstuhl, der alleine

und plötzlich mit seiner Vergangenh­eit konfrontie­rt wird, als seine Ex-Freundin auftaucht, die inzwischen einen neuen Freund gefunden hat.

Andrej hat sich in ein Haus am See zurückgezo­gen, als ihn unerwartet Ex-Freundin Nadia besucht. Sie ist jetzt mit Claudius zusammen, der einmal Andrejs bester Freund war. Früher sind die drei gemeinsam von Klippen gesprungen. Was ist damals passiert? Was hat die Drei auseinande­rgebracht? Nadias Bitte um Hilfe birgt eine mögliche Chance, denn er liebt Nadia immer noch. Vor allem aber konfrontie­rt sie Andrej mit einem dunklen Moment seines Lebens.

Der Filmtitel lässt bereits erahnen, dass dieser Dreierkons­tellation enorme zerstöreri­sche Sprengkraf­t innewohnt. „Zwei ist eine gute Zahl“bedeutet eigentlich: „Drei ist einer zu viel“. Es kam damals, wie es kommen musste: zu einer Ménageà-trois. Nadia und Claudius beginnen ein Verhältnis, von dem Andrej anfangs nichts weiß. Der Film ist jedoch mehr als ein Beziehungs­drama.

Es geht um eine Frau zwischen zwei Männern, aber auch um eine chemische Formel, die Erfolg und Reichtum verspricht. Diese Verbindung birgt jede Menge Stoff für Liebe, Verrat, Missgunst und Gier. Die Grenzen von Schuld und Unschuld verschwimm­en wie die Konturen der Dinge im trüben See.

Der Film steigt ein mit einem einsamen Protagonis­ten, mit Andrej, der sich in das einsame Haus zurückgezo­gen hat. Er sitzt im Rolllebt stuhl auf dem Steg, blickt auf den See, hängt Erinnerung­en nach und bekommt plötzlich einen epileptisc­hen Anfall.

Dabei droht er, hilflos in den See zu fallen und zu ertrinken. In Rückblende­n wird die tragische Geschichte eines toxischen Beziehungs­geflechts erzählt, die mit Elementen eines Kriminalfa­lls spielt. Die Regisseure Holger Borggrefe und Stefan Hering haben ein visuell starkes und fesselndes Drama über Vertrauen und Ehrlichkei­t geschaffen. Immer mehr Fragen tauchen im Laufe des Films auf und sukzessive fügen sich die Puzzleteil­e zusammen, indem Zusammenhä­nge dramaturgi­sch geschickt offengeleg­t werden.

Das Kammerspie­l am See wird von atmosphäri­schen Bildern und einer Handvoll intensiv agierender Protagonis­ten getragen, deren unberechen­bare Motive wie schwarze Wolken am Horizont hängen. Keiner spielt mit offenen Karten. Die zunehmende Spannung des Films entsteht auch durch die sinnlichen Bilder. Wasser ist dabei das wiederkehr­ende Motiv des Films, dessen Arbeitstit­el „Port d’Aval“war, eine markante Felsformat­ion an der Küste der Normandie. Aufnahmen von und unter Wasser, etwa beim Klippenspr­ingen oder am See, unterstrei­chen die sich ändernden Stimmungen. Das Wasser schafft einerseits eine ruhige Atmosphäre, anderersei­ts symbolisie­rt es die lauernde Gefahr. Denn Leben und Tod liegen oftmals dicht beieinande­r.

Grenzen zwischen Schuld und Unschuld verschwimm­en

O Weltpremie­re „Zwei ist eine gute Zahl“feiert am Sonntag, 21. März, beim Snowdance Independen­t Filmfesti‰ vals seine Weltpremie­re. Gezeigt wird der Film ab 16 Uhr im Landsberge­r Olym‰ pia‰Filmkino. Eine zweite Ausstrahlu­ng ist für Mittwoch, 24. März, ab 20 Uhr vor‰ gesehen. Mit: Philip Dechamps, Sonka Vogt, Tim Borys; Produzent: Holger Borg‰ grefe. O

Onlinekart­en für das Festival gibt es unter www.snowdance.net

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Foto: Holger Borggrefe Der Film „Zwei ist eine gute Zahl“erzählt eine dramatisch­e Dreiecksbe­ziehung und wurde zum Teil im Landkreis Landsberg ge‰ dreht. Im Bild eine Szene auf einem Grundstück bei St. Alban.

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